Erste Erfahrungen: Peugeot Bipper

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In knapp zwei Wochen fällt der Startschuss zur großen Heerschau der Dienstleister. IAA Nutzfahrzeuge, das riecht nach Männerschweiß und Ölabscheider, nach Latzhosen und Laderaum, Transport und Taxi, Paletten und Partner. Peugeot Partner beispielsweise. Aber die Franzosen, bei denen der Nutzfahrzeug-Markt traditionell eine große Rolle spielt, haben im Segment bis zu vier Tonnen mehr zu bieten, als nur den neuen Partner und den Partner origine, wie das bisherige Modell heißt. Mehr auch als Boxer und Expert in ihren vielen gewerblichen Darstellungsformen für Handel, Dienstleistung, aber auch für die Familie. Auf der Nutzfahrzeug-IAA, die am 25. September in Hannover beginnt, werden die Löwen auch ihren Kleinsten im Gehege vorstellen, den Bipper.

Der Peugeot Bipper ist der letzte der Drillinge mit Namen Fiorino (Fiat) Nemo (Citroën) und eben jetzt Bipper. Alle gehören zu den Kleintransportern einer neuen Generation, die vor allem im Asphaltdschungel der Großstadt für den Handwerksmeister oder den Lieferanten unschätzbare Dienste leisten. Sie sind kompakt, wendig, praktisch und darüber hinaus auch noch durchaus erschwinglich für einen Familienbetrieb, der den Cent ein paar Mal umdrehen muss, bevor er ihn denn investiert.

Das Segment der Minis bei den Nutzfahrzeugen musste erst noch erfunden werden. Dazu bedurfte es der Kooperation zwischen Fiat Professionell (so heißt die Nutzfahrzeug-Sparte der Fiat Group) und dem französischen PSA-Konzern, zu dem die beiden Marken Peugeot und Citroën gehören. Ihr Vorteil. Sie finden in jeder Gasse und vor jedem kleinen Laden ein Schlupfloch, sprich einen Parkplatz. So auch der Bipper mit seinen 3,86 Meter Länge und seiner 1,72 Meter Breite. Der Benjamin der Peugeot-Nutzfahrzeugflotte fährt sich – so unsere ersten Eindrücke – nicht nur wie ein Personenwagen, sondern er kommt dem Pkw-Segment in Ausstattung, Komfort und Sicherheit auch verdächtig nahe.

Die Zeiten, als französische Transporter rollende Wellblech-Kästen waren, die sich im Bedarfsfall mit dem DS von Kommissar Maigret ein Rad-an-Rad-Duell lieferten, sind lange vorbei. Der Bipper ist ein gutes Beispiel dafür, dass bei aller Zweckmäßigkeit ein hübsches Gesicht nicht auf der Strecke bleiben muss. Klein, knuddelig, ein richtiger Transporterzwerg, der einladend aussieht. Im Innenraum des Bipper herrscht nüchterne Zweckmäßigkeit, also eigentlich das, was der Kunde, der mit diesem kleinen Helfer ja Geld verdienen will, erwartet. Einfache und robuste Sitze, leicht zu bedienende Elemente in den Armaturen, viel Ablagen, Becherhalter für den Kaffee oder das Wasser in der Frühstückspause. Das Fahrerabteil wird durch ein Metallgitter vom Laderaum geteilt.

Ein interessantes Detail ist der Beifahrersitz, der so ziemlich alles mit sich anstellen lässt, ohne dabei zu murren: Klappen, drehen, verschieben, versenken und was sonst noch so alles mit einem Autositz gemacht werden kann, auf dass er zu einer Arbeitsfläche mutiere. Das Teil kostet 119 Euro und ist sein Geld auf jeden Fall wert. Praktisch ist der zweieinhalb Meter lange Korridor für allerlei Sperrgut, der vom Fußraum des Beifahrers bis zur Heckklappe reicht. In diesem Falle lässt sich zum Schutz des Fahrers das Trenngitter in Richtung Mittelkonsole umklappen. Der Bipper hat eine maximale Nutzlast von 610 Kilogramm und ein Laderaumvolumen von 2,5 Kubikmetern. Mit versenktem Beifahrersitz kommen noch einmal 0,3 Kubikmeter dazu. Weit ausgestellte Radkästen erweisen sich beim Beladen als sehr hilfreich.

Für den Antrieb sorgen ein 68 PS starker 1,4Liter HDI Diesel und ein eben so großer Benziner mit 73 PS Leistung. Beide können – bei Nutzfahrzeugen eher unüblich – an ein automatisiertes Schaltgetriebe gekoppelt werden. Den kleinen französischen Transporterzwerg gibt es in der Benziner-Variante ab 9.990 Euro netto, inklusive 19 Prozent Mehrwertsteuer also mindestens 1.888 Euro. Zur serienmäßigen Ausstattung mit Servolenkung, Fahrer- und Beifahrerairbags, sowie ABS gibt es optional verschiedene Extras in einzelnen Paketen. So kostet etwa das Baustellen-Paket 357 Euro und beinhaltet abwaschbare Bodenbeläge, erhöhte Bodenfreiheit und ein Motorschutzblech. Erhältlich sind auch verschiedene Trennwände sowie verglaste Heck- oder Schiebetüren.

Text: Jürgen C. Braun / Fotos: Hersteller, Jürgen C. Braun

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