Buchtipp der Woche

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Dora Heldt: Unzertrennlich.
Deutscher Taschenbuch Verlag (dtv); 7,95 Euro.

Ihr Urlaub mit Papa ist noch so ziemlich in aller Munde, und schon bringt der Deutsche Taschenbuch Verlag ein früheres Buch von Dora Heldt in einer Neuausgabe. Und wieder begegnen wir Christine – jener Christine, die den rührigen Papa auf Sylt ertragen, pardon, managen muss und eigentlich doch ganz andere Interessen verfolgt.

Auch hier muss Dora sich mit etwas herumschlagen, was doch eigentlich als ziemlich unverzichtbar gilt im Leben: Die beste Freundin ist Beraterin, Trösterin und hat einen schon vor manchem Fehler bewahrt. Ob Sorgen, Ängste, Freud oder Leid, alles kann man ihr anvertrauen. Die beste Freundin ist der Mensch für alle Fälle. Ihr verzeiht man alles, mit ihr kann man alles teilen. Nun ja, fast alles. Männer nicht. Und erst recht nicht über Jahre hinweg. Ihre ehemals beste Freundin Antje ist für die geschiedene Verlagsfrau Christine deshalb ein knallrotes Tuch. Und auch sonst trägt sie seither Frauen gegenüber nicht das Herz auf der Zunge. Wen wundert es da, dass sie bei einem Treffen mit einigen befreundeten Kolleginnen das Weite sucht, als eine von ihnen ein Lob auf die Herzensfreundin jeder Frau anstimmt?

Ruth – Herausgeberin des Stadtmagazins, für das Christine nebenher Kolumnen schreibt – ist jedenfalls höchst erstaunt. Es kann doch nicht sein, dass frau aufgrund einer schlechten Erfahrung den Glauben an tiefe Frauenfreundschaften verliert! Diese Skepsis gilt es Christine auszutreiben, findet sie und erklärt den Freundinnen ihren Plan: Wie wäre es, wenn sie Christines alte Weggefährtinnen ausfindig machen und zu ihrem vierundvierzigsten Geburtstag einladen würden? Gesagt, getan. Mit Hilfe von Christines Geschwistern beginnt ein regelrechtes Detektivspiel. Christine, die von alldem nichts ahnt, hat indessen ganz andere Probleme.

Dora Heldt jedenfalls schafft es (nomen est omen?), dass ihre Heldinnen sich mit allerlei im Leben plagen, ohne dass irgendwann die Verbitterung von ihnen Besitz ergreift. Das ist schon eine große Kunst, und davon lässt sich beim oder nach dem Lesen vielleicht ja auch das ein oder andere ins eigene Leben übertragen.

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