Race Touaregs dominieren bei der „Samba-Rallye“

Beitragsbild
Foto 1
Foto 2

Der Schauplatz war ein anderer, der gewünschte Erfolg jedoch der Gleiche: Anstelle bei der wegen der befürchteten terroristischen Anschläge im Januar abgesagten Rallye Dakar feierte Volkswagen jetzt im fernen Südamerika einen großen Sieg. Einen Doppelerfolg, der nur einen Sinn hatte: Die (motorsportliche) Welt vom hohen Qualitätsstandard und der sprichwörtlichen Hartnäckigkeit der Race Touareg im Besonderen und damit der VW-Produkte im Allgemeinen zu überzeugen. Wenngleich rein medientechnisch gesehen das öffentliche Ballyhoo im Juni zu Zeiten der Fußball-EM weitaus geringer war, als dies sicherlich in der Saure-Gurken-Zeit Anfang Januar gewesen wäre.

Dennoch: Den Wolfsburger Marketingstrategen passt der erst am Wochenende perfekt gemachte souveräne Doppelsieg bei der Rallye dos Sertões natürlich ins Konzept. Die beiden Werksduos Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz, sowie Mark Miller/Ralph Pitchford eroberten die Plätze eins und zwei im Gesamtklassement. Dem Volkswagen Race Touareg 2, das vermeldete die Wolfsburger Konzernzentrale daraufhin, gelang damit eine erfolgreiche Premiere beim ersten Start in Brasilien.

Was vielleicht noch wichtiger war als der Doppelsieg in der Gesamtwertung der blauen Race Touaregs: Alle zehn möglichen Etappensiege bei dieser überaus abwechslungsreichen und anspruchsvollen Rallye, die über insgesamt 4.500 Kilometer quer durch Brasilien führte, gingen an den Dakar-Prototypen aus Wolfsburg. Womit die hohe Belastbarkeit und die Zuverlässigkeit der im Red-Bull-Design angetretenen VW-Boliden eindrucksvoll unter Beweis gestellt worden war.

Die Hersteller wie VW oder Mitsubishi traf der Ausfall der Dakar im Januar aus Marketing-Sicht her heftig. Vor allem Volkswagen, das mit enormem finanziellem und personellem Aufwand in den vergangenen Jahren den Gesamtsieg bei der Mutter aller Wüstenrallyes angestrebt hatte, war deshalb bemüht, ein Ersatz-Erfolgserlebnis ähnlicher Art zu beschaffen. Und wenn es auch nur im fernen Südamerika war. Die Ansprüche an die Fahrzeuge waren dort mit Sicherheit nicht weniger groß als in Zentralafrika. Jetzt bemüht man sich in der Konzernzentrale, dieses Ergebnis auch über Südamerika hinaus in die weltweiten Absatzmärkte zu transportieren.
Für Volkswagen war die Rallye im Heimatland der Samba auch als Vorbereitung auf die Dakar 2009, die vom 03. bis 18. Januar durch Argentinien und Chile führt, von großer Bedeutung. Denn nach dem fast 30 Jahre alten Wüsten-Klassiker war die Rallye durch Brasilien mit zehn Etappen die zweitlängste für die Volkswagen Mannschaft, die zudem geografisches und motorsportliches Neuland betrat.

Text: Jürgen C. Braun

Scroll to Top