Schon Henry Ford wusste der Marke seinen Respekt und seine Hochachtung zu überbringen: Wann immer ich einen Alfa Romeo sehe, ziehe ich meinen Hut davor!, wird der US-Autokönig zu seiner Zeit zitiert. Die Fahrzeuge mit dem weltberühmten Scudetto waren nicht nur bei ihren Besitzern immer schon rollende Liebhaberstücke, mehr als nur ein Fortbewegungsmittel von Punkt A nach B. Bevor im Herbst dieses Jahres nun der neue Kleinwagen Mito, ein sprachliches Kunstwort, bestehend aus den beiden Anfangssilben für Milano und Torino, eingeführt wird, hat Alfa an den Modellreihen 159, aber auch am Spider und am Brera für frischen Wind, sprich für Feinschliff gesorgt.
Beim Kombi 159 Sportwagon, dessen Preisliste beim 140 PS starken Benziner bei 25.850 Euro beginnt, fallen nicht nur optische Ausstattungsmerkmale wie neue Leichtmetallfelgen, die modifizierte Dachantenne oder eine umfangreichere Einstiegsversion auf. Alfa hat dem 159 Sportwagon das elektronische Sperrdifferenzial Q2 spendiert, das für eine höhere Stabilität und dynamischere Fahrweise sorgt. Angeboten wird der Alfa 159 Sportwagon in drei Ausstattungsvarianten. Das neue Ausstattungspaket Lusso beinhaltet die am häufigsten georderten Sonderausstattungen, wie die Sitzheizung vorne, elektrisch anklappbare Außenspiegel, sowie Parksensoren vorne und hinten. Das Paket bietet einen Preisvorteil von 725 Euro.
Wer Alfa sagt, meint oft nur den offenen Roadster, den Spider. Den ersten mit einem Turbodiesel-Aggregat (210 PS) seiner Art. Verbesserte Handlingeigenschaften weist der Spider im neuen Modelljahr durch ein elektronisches Sperrdifferenzial auf, außerdem hat der Hersteller dem Fahrzeug endlich auch ein paar anständige Sportsitze verpasst, die diesen Namen auch zu Recht tragen. Verbesserte Komfort-Eigenschaften weist jetzt auch der durch sein futuristisches Design bestechende Brera auf, zu dessen serienmäßiger Ausstattung jetzt elektrisch verstellbare Sportsitze gehören. Auch das elektronische Sperrdifferential Electronic Q2 gehört jetzt zur Serienausstattung des Brera.
Für beide Baureihen, Spider und Brera, bietet Alfa Romeo zudem die Sonderserie Edizione an. Sie bestechen neben Leder-Sportsitzen vor allem durch die exklusive weiße Lackierung in Bianco Ghiaccio. Weitere Details sind Bi-Xenon-Scheinwerfer, eine Brembo-Bremsanlage vorn mit roten Bremssätteln, ein Bose-Soundsystem, elektrische Sitzverstellung und Sitzheizung, sowie Telematik- und Navigationssystem. Als Motoren stehen zwei Benziner mit 185 PS und 260 PS (3.2 V6 24V) zur Wahl.
Doch bei aller Auflistung der technischen Details und neuen Ausstattungsfeatures hilft bei einem Alfa eigentlich immer nur Eines: Man muss ihn fahren, egal ob mit sportlicher Wippenschaltung am Lenkrad oder konventioneller manueller Bedienung. Es gibt wenige Fahrzeuge, die sich in erster Linie über die Emotion definieren lassen und da gehören Produkte aus dem Hause Alfa Romeo mit Sicherheit dazu. Vor allen Dingen, seit Alfa im Jahr 1996 mit dem 156 das erste sportlich agile Fahrzeug mit einem Common-Rail Turbodiesel ausgestattet hat. Diesen Weg beschritt die Mailänder Marke konsequent weiter.
Gott sei Dank, darf man heute sagen, wenn man einen Brera oder einen Spider als Selbstzünder fährt. Gerade das letztere Beispiel dokumentiert, was sich in den vergangenen Jahren nicht nur unter der Haube der betreffenden Fahrzeuge, sondern auch in den Köpfen der Interessenten getan hat. Ein zweisitziger Roadster, ein Alfa Romeo, das wäre noch vor nicht gar nicht langer Zeit ein Sakrileg gewesen. Heute werden je nach Modell bis zu 50 Prozent der italienischen sportlichen Baureihen mit leistungsstarken Turbodiesel-Triebwerken geordert. Es ist das Verdienst von Alfa Romeo, dass der Diesel auch in betont dynamischen Segmenten mittlerweile salonfähig ist.
Text: Jürgen C. Braun