Subaru: Jetzt boxt der Diesel

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Wir können alles – außer Hochdeutsch ist mittlerweile ein bekannter Werbespruch mit Kultcharakter. Mit Wir können alles – außer Diesel hätte der japanische Hersteller Subaru Werbung in eigener Sache machen können. Denn dieser hat zwar ein umfangreiches Allrad-Portfolio und gehört in der Rallyeweltmeisterschaft zu den Top-Teams, aber bis dato fehlte ein Selbstzünder im Motorenangebot.

Aber jetzt kann Subaru auch Diesel und präsentiert den ersten Boxer-Selbstzünder in einem Serien-Pkw. Die Japaner setzten traditionell auf die kompakten Boxer-Motoren. Deren Vorteile sind bekannt: Durch die gegenüberliegende Anordnung der Zylinder werden kaum Vibrationen erzeugt, da sich die bei der Bewegung der Kolben entstehenden Massenkräfte wechselseitig aufheben. Daher braucht ein solches Verbrennungsaggregat keine Ausgleichswellen. Die kurze und steife Kurbelwelle minimiert zusätzlich die Vibrationsgeräusche.

Der Vierzylinder-Turbodiesel tritt in der beliebten Zwei-Liter-Klasse an und leistet 110 kW/150 PS. Sein Debüt feierte er ab März in den Modellreihen Legacy und Outback, im Herbst befeuert er den neuen Forester. Ende des Jahres dieselt es dann auch im Impreza. Bei ersten Testfahrten mit der Legacy Limousine hinterließ das Aggregat durch sein starkes Drehmoment von 350 Newtonmetern, das bereits ab 1.800 Umdrehungen zur Verfügung steht, einen guten Eindruck. In 8,7 Sekunden beschleunigt beispielsweise die Legacy Limousine mit dem neuen Selbstzünder aus dem Stand auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 208 km/h erreicht. Trotz dieser ordentlichen Werte gibt Subaru nur einen Durchschnittsverbrauch von 5,6 Liter für die Wegstrecke von 100 Kilometer an. Und das, obwohl der Legacy wie bei Subaru üblich über permanenten Allradantrieb verfügt.

Was auffällt: Der Motor arbeitet recht leise. Zwar nagelt es deutlich beim Starten des Motors, das typische Dieselgeräusch verliert sich aber während der Fahrt und man ungestört der Musik lauschen ohne den Lautstärkeregler bis zum Anschlag aufzudrehen.

Schwere Bauteile wie Getriebe und Antrieb befinden sich zwischen den Achsen. Diese perfekte Gewichtsverteilung und ein niedriger Schwerpunkt ermöglichen eine gute Fahrstabilität. Der Fahrer behält so jederzeit die Kontrolle. Zusätzlich wurde für den Boxer-Diesel ein spezielles Fünfgang-Schaltgetriebe entwickelt. Die Übersetzungen sind exakt auf die Leistungscharakteristik des Dieselmotors abgestimmt und den niedrigeren Drehzahlen sowie der höheren Drehmomententwicklung über das gesamte Drehzahlband des Dieselmotors angepasst.

Zwar hat Subaru lange mit dem Einstieg ins Diesel-Geschäft gewartet, doch das Warten hat sich für die Kunden gelohnt: Außer Subaru-Fahrern hat schließlich keiner einen Boxer-Diesel unter der Motorhaube. Die Legacy Limousine mit dem boxenden Diesel kostet ab 28.880 Euro, die Kombi-Version steht ab 30.110 Euro mit dem neuen Motor bereit. Der Outback 2,0 D startet ab 33.230 Euro.

Text: Elfriede Munsch

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