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Zu geringer Abstand zählt neben nicht angepasster Geschwindigkeit zu den häufigsten Ursachen von Verkehrsunfällen, so der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR).

Die Gründe für zu dichtes Auffahren sind vielfältig: Neben Fehleinschätzungen sind es nach Meinung von Unfallforschern vor allem emotionale Faktoren, die zu gefährlich geringem Abstand zum Vordermann verleiten. Jeder Autofahrer hat eine konkrete Vorstellung von der eigenen Wunschgeschwindigkeit. Wenn sich diese nicht verwirklichen lässt, können daraus Ärger und Aggression erwachsen. Die Bereitschaft zum Drängeln wird außerdem durch die Anonymität im Straßenverkehr begünstigt. Verstärkend für einige Autofahrer wirkt zusätzlich die Erfahrung, dass in der Vergangenheit trotz gefährlichen Tuns nichts Schlimmes passiert ist und das Gefühl, mit Drängeln vermeintlich schneller voranzukommen.

Gefährlich ist das Drängeln nicht nur wegen des zu geringen Abstands. Der auf diese Art Bedrängte wird unsicher und kann Fahrfehler machen, die zu verheerenden Unfällen führen können.

Um dem entgegenzuwirken, wurden im Mai 2006 die Bußgeldsätze für Abstandsverstöße verschärft. Erhebliche Unterschreitungen des Sicherheitsabstands können mit einem Bußgeld bis 250 Euro, der Eintragung von vier Punkten im Flensburger Verkehrszentralregister und drei Monaten Fahrverbot geahndet werden. Maßgeblich für die Höhe des Bußgeldes ist dabei auch die gefahrene Geschwindigkeit.

Wie groß muss der Abstand zum mit gleicher Geschwindigkeit vorausfahrenden Fahrzeug sein? Nach der gebräuchlichen Faustregel sollte der Sicherheitsabstand dem halben Tachowert entsprechen. Bei einer Geschwindigkeit von 120 km/h ist demnach ein Sicherheitsabstand von mindestens 60 Metern einzuhalten. Autofahrer können sich auch an der Zwei-Sekunden-Regel orientieren: Abwarten, bis der mit gleicher Geschwindigkeit fahrende Vordermann eine Markierung (Leitpfosten, Verkehrsschild) passiert, dann einundzwanzig, zweiundzwanzig zählen und so den zeitlichen Abstand messen. Wer die Markierung schneller als in zwei Sekunden erreicht, ist zu dicht dran. Diese Faustregeln funktionieren allerdings nur bei optimalen Bedingungen. Bei schlechten Sicht- und Wetterverhältnissen muss der Abstand vergrößert werden.

Text und Foto: Deutscher Verkehrssicherheitsrat e. V. (DVR)

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