Beitragsbild
Foto 1

Various: Brokeback Mountain. Soundtrack. (Verve/Universal)

Wenn an dieser Stelle auf eine CD hingewiesen wird, die bereits vor zwei Jahren erschienen ist und die seinerzeit in vielen Medien angemessen gewürdigt wurde, dann muss es einen guten Grund haben. Es ist aber in diesem Fall auch ein sehr trauriger Grund: Heath Ledger, Hauptdarsteller in Brokeback Mountain, ist am 22. Januar 2008 völlig überraschend mit nur 28 Jahren gestorben. Die Todesursache wurde erst in dieser Woche offiziell bekannt gegeben im Anschluss an eine zweite Obduktion, nachdem eine erste keinen Aufschluss hatte geben können. Eine Kombination verschiedener Medikamente, die dem gebürtigen Australier verordnet worden waren und mit denen seine anhaltenden Schlafstörungen bekämpft werden sollten, führten zu einer massiven Vergiftung des Körpers. Zwei Tage vor seinem Tod hatte er noch in London bei naßkalter Witterung gedreht.

Im Januar 2006 war er für einen Oscar nominiert worden. Den hatte er zwar letztlich an Philipp Seymour abtreten müssen (und einen der drei Brokeback-Mountain-Oscars an den für den Soundtrack verantwortlichen Gustavo Santaolalla), aber dem damals 26-jährigen Heath Ledger verhalf sie zum endgültigen Durchbruch. Die Rolle des wortkargen, in sich gekehrten Cowboys, der sich mit harter Arbeit lebenslang am Existenzminium entlang hangelt und darüber nicht zuletzt die Liebe seines Lebens verliert, spielte Heath Ledger mit Intensität, aber völlig ohne Kitsch. Erst als er ganz auf sich allein gestellt ist und das, was er verloren hat, nicht mehr retten kann, wirft er seine inneren Zwänge ab.

Heath Ledger ist für diese Rolle ein hohes Wagnis eingegangen und wurde am Erfolg bestätigt. Nun kommt dem Oscar-prämierte Soundtrack (u. a. mit Emmylou Harris und Rufus Wainwright) eine unvorhergesehene Bedeutung zu: Jene, Heath Ledger seinem Publikum immer wieder in Erinnerung zu rufen. Einen Film über das Leben von Bob Dylan hatte Heath Ledger bereits abgedreht – er wird nun posthum in die Kinos kommen.

Scroll to Top