Test-Tour: Mitsubishi Pajero 3,2 DI-D

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Geländewagen sind immer noch gefragt und trotz aller Klimadiskussionen steigen die Zulassungszahlen in SUV-Bereich. Der Mitsubishi Pajero betrat 1982 zum ersten Mal die automobile Bühne. Heute fährt der Japaner in der vierten Generation über Straßen und Schluchten dieser Welt, mehr als 2,5 Millionen Fahrzeugen wurden bislang insgesamt verkauft. Wir fuhren den fünftürigen Pajero mit dem 3,2 Liter Turbodiesel mit 170 PS und Automatikgetriebe in der gehobenen Instyle-Ausstattung.

Der Pajero erfüllt alle Voraussetzungen, wie ein echter Geländewagen aussehen muss. Groß, kantig und das Reserverad gut sichtbar an der Hecktür. Ein Wagen eben, der auffällt und seine maskuline Ausstrahlung nicht unter den Scheffel stellt. Fürs Einsteigen benötigen kleinere Passagier schon mal einen Schemel, kurz gewachsene Fahrer müssen versuchen sich halbwegs galant am Haltegriff ins Fahrzeuginnere zu ziehen. Hier herrscht kein Platzmangel, die Sitze sind großzügig geschnitten und der Abstand zur zweiten Reihe fördert zwar nicht die Kommunikation, dafür aber das Wohlergehen. Bei der Gestaltung des Interieurs haben die Designer versucht, den Pajero schick zu gestalten. Leider ist das nicht wirklich gelungen. Den Holz-Applikationen sieht man auf den ersten Blick die Kunststoff-DNA an und die rot unterlegten Instrumentenanzeiger passen auch nicht wirklich gut ins Gesamtbild. Das Gute daran: Nach einer Weile übersieht man diese stilistischen Ausrutscher. Punkte gibt es jedoch für die reichhaltige Ausstattung der Instyle-Version. Im Preis von knapp 50.000 Euro gehören unter anderem eine Klimaautomatik, Xenon-Scheinwerfer, Leder, Navi mit Sieben-Zoll-Monitor inklusive einer Rückfahrkamera und eine Rockford-Musikanlage dazu. Die Sitze sechs und sieben, die im Kofferraum versenkt werden können, sind ebenfalls mit dabei. Apropos Kofferraum: Bei normaler Bestuhlung schluckt er rund 650 Liter Gepäckvolumen, selbst bei sieben Passagieren an Bord reichen die 215 Liter noch für das kleine Reisegepäck.

Der Pajero ist kein weichgespülter SUV, sondern ein richtiger Geländewagen, der in allen Wildnissen der Welt durchkommt. Im Gegensatz zur schickeren Konkurrenz aus München, Stuttgart oder Wolfsburg verzichtet er auf elektronische Helfer bei den Fahrten durchs Gelände. Alles muss beim Super Select 4WD manuell zugeschaltet werden. Von Heckantrieb auf Allrad, Geländeuntersetzung oder das 100 Prozent sperrbare Hinterachs-Sperrdifferenzial werden einfach bei Bedarf aktiviert. Der Fahrer kann sich somit noch als Könner im Gelände sehen. Natürlich verzichtet der Wagen nicht gänzlich auf elektronische Unterstützung: ESP fehlt ebenso wenig wie ein An- und Abfahrhilfe am Berg.

Unter der Haube brummelt laut und deutlich ein 3,2 Liter Turbodiesel. Dieser leistet im Zusammenspiel mit der Fünfgang-Automatik 125 kW/170 PS. Das reicht, um den 2,3 Tonnen schweren SUV auf Touren zu bringen. Allerdings ist der Pajero kein Rennpferd. Er kann zwar auf der Autobahn ordentlich mithalten, dann wird es aber laut und der Durst des Motors nimmt zu. Unser Verbrauch lag bei 12,2 Litern, bei sehr verhaltener Fahrweise. Das kann die Konkurrenz meist aber besser. Mitsubishi selbst gibt den Durchschnittsverbrauch mit 10,8 Litern (CO2-Ausstoß: 280 g/km) an. Nicht zu meckern gibt es an der Fünfstufen-Automatik, diese arbeitet unauffällig. Der Pajero ist eher ein gutmütiges Arbeitspferd, das seine Insassen brav überall hin bringt. Apropos Pferd: Zum Anhänger-Ziehen lässt sich der Japaner gut nutzen, bis zu 3,3 Tonnen dürfen hier an den Haken genommen werden.

Ab 49.190 Euro steht der Fünftürer mit dem Selbstzünder beim Händler. Nicht nur die Komfortausstattung ist unfangreich, auch bei der Sicherheit ist alles dabei.

Text: Elfriede Munsch

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