Die Rallye Oberehe: Ein ganz besonderes Motorsport-Schmankerl

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Klein, aber fein und etwas ganz Besonderes
Eine, kleine, aber ganz besondere Rallye findet in jedem Jahr unmittelbar vor dem deutschen Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft rund um Trier statt. Der rührige Motorsportclub Oberehe aus der Vulkaneifel schafft es immer wieder, ein ganz erlesenes Feld an so genannten Nullern an den Start zu bringen. Und das in der tiefsten Vulkaneifel, dort wo sich meist nur Fuchs und Has' gute Nacht sagen.

So was ist einmalig auf der Welt. Eine kleine 200er. Und wer kommt schon nach Oberehe? Mit sichtlichem Stolz und einem strahlenden Lächeln auf dem Gesicht stand Wolfgang Bürgel am Start der ersten Wertungsprüfung Kylltal Special. Im Schlepptau einen großen Bus voller Vip's, die sich das akustische und optische Spektakel nicht entgehen lassen wollten, bevor die richtige Rallye begann. Sieben Vorwagen, so genannte Nuller, hatte der MSC Oberehe für die 36. Auflage der Veranstaltung engagiert.

Gute Verbindungen und Freundschaften, die man pflegen muss antwortete Bürgel auf die Frage, wie er ein solches Nuller-Feld mit – unter anderem – vier World Rallye Cars (WRC) und einem Porsche GT III immer wieder in die tiefe Vulkaneifel locken kann. Das ist das Dankeschön für viele bereitete Annehmlichkeiten und Schererein, die ich denen im Jahr aus dem Weg räume, sagte der Mit-Organisator des Quertreiber-Spektakels.

Einmal im Jahr wird die hügelige und waldreiche Gegend um die Marktgemeinde vom PS-Dornröschen wach geküsst. Dann kommen die Teilnehmer(innen) aus ganz Deutschland, in diesem Jahr fast 150 an der Zahl, und damit (wieder einmal) eine neue Bestmarke. In der Eifel ging es nicht nur um Punkte in Prädikaten wie Rheinland-Pfalz-Meisterschaft, Nordrhein Gaupokal oder Bergische Motorsportmeisterschaft. Oberehe war auch Treffpunkt der immer größer werden Fraktion der Youngtimer-Freunde oder des Volvo Original Cups. Vor allem die wuchtigen Fahrzeuge mit der markanten Querstrebe im Kühlergrill aus dem Lande Hägars boten einen wunderschönen Kontrast etwa zu den alten Opel E-Kadetts.

Für die gute Stimmung sind in erster Linie die Rallyefreaks aus Oranje-Land zuständig. So hatte die niederländische Rallyelegende Henk Vossen sogar eine eigene Blaskapelle mitgebracht. Das 26 Mann starke Orchester gab holländische Karnevalsmusik zum Besten und war ein echter Renner. Vossen, der in einem nagelneuen Mitsubishi Evo IX seine 16. Oberehe in Folge fuhr, liegt derzeit im niederländischen Rallye-Championat der Gruppe N an zweiter Stelle. Und das mit 61 Lenzen. Drum merke: Schnelles Auto fahren kann auch jung halten, so lange nicht ein Baum im Weg steht.

Text: Jürgen C. Braun

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