Erste Erfahrungen: Lexus LS 600h

Beitragsbild
Foto 1
Foto 2

Luxusliner mit Öko-Gewissen: Mit dem Lexus 600h komplettiert Lexus das aktuelle Hybridangebot. Damit hat die Toyota-Edelmarke drei Hybridmodelle im Handel, während die übrigen Hersteller zur IAA erst ihre Prototypen zeigen können. Ein nicht zu unterschätzender Vorsprung in der neuerdings auch von den deutschen Herstellern gelobten Technologie. Zugleich ist der LS 600h das Top-Modell der Marke. Mit seiner Gesamtleistung von 445 PS/327 kW reiht er sich in die obere Liga der Luxuslimousinen ein, kommt aber, hybridbedingt, mit acht Zylindern aus.

Die Technik ist aufwändig und für den Nutzer unauffällig. Der 4,6 Liter Motor des Lexus LS 460 wurde auf fünf Liter Hubraum erweitert. Mit seiner kombinierten Saugrohr- und Direkteinspritzung ist diese 395 PS-Maschine für den Betrieb in einem Hybridsystem optimiert. In die Getriebeglocke wurden ein 224 PS/165 kW starker Elektromotor, ein Generator und ein zweistufiges Planetengetriebe eingebaut. Die Achtstufenautomatik musste weichen. Stattdessen überträgt die Hybrideinheit die Kraft stufenlos auf alle vier Räder. Die Kraftverteilung erfolgt über ein Torsen-Differential. Der Generator sorgt für den unauffälligen Start des Achtzylinders und lädt die Hybridbatterie. Diese ist wie bei den übrigen Lexus und Toyota Hybriden ein 288 Volt Nickel-Metall-Hydrid. Vom komplexen Spiel der Zahnräder bekommt der Fahrer nichts mit. Für ihn fährt der LS 600h wie jede andere Luxuslimousine auch, nur noch einen Tick leiser.

Zum Starten drückt man, sofern man die zugehörige Keycard einstecken hat, auf den Startknopf und aktiviert damit die Hybrideinheit. Ganghebel auf D und die immerhin 2,2 Tonnen schwere Limousine setzt sich nahezu lautlos und rein elektrisch in Bewegung. Verlangt der Gasfuß nach mehr Leistung wird unauffällig der Achtzylinder zugeschaltet, der aber, wie man es von Motoren dieser Marke gewohnt ist, akustisch äußerst zurückhaltend agiert. In 6,3 Sekunden ist die 100 km/h-Marke erreicht. Bei 250 km/h wird abgeregelt. Das ist weiter nichts Besonderes. Bemerkenswert ist, dass der LS 600h mit einem Durchschnittsverbrauch von 9,3 Litern Super (219 g CO2/km) auskommt. Im Alltag werden es zwar rund zwei Liter mehr sein, aber das sind Werte, die in dieser Leistungsklasse ihres gleichen suchen. Zusätzlich leistet sich der LS 600h eine kleine technische Besonderheit: er ist das erste Serienautomobil mit LED-Fahrlicht.

Als Top-Modell der Marke verwöhnt der LS 600h seine Insassen mit allem möglichen an Komfort. Für die Langversion mit 15 cm mehr Beinraum hinten gibt es sogar Liegesitze mit Massagefunktion hinten. Einbußen muss man allerdings beim Gepäck machen. Der Kofferraum fasst wegen dem Platzbedarf der Hybridbatterie nur magere 330 Liter, aber zu viert verreist man in dieser Autoklasse auch nur selten.

Mit 99.850 Euro spielt der große Lexus auch in der oberen Preisklasse, hält aber Respektabstand zu den Top-Modellen der deutschen Hersteller. Die Langversion kostet 107.350 Euro. Das Wellness Ausstattungspaket mit Massagesitzen und die gehobene Ambience-Version verteuern die Limousine um zusammen 18.650 Euro. Optional gibt es noch die Advanced Pre Crash System mit Gesichtsfeldmonitor und Notfall-Lenkassistent, ein Schiebedach und Metallic-Lack.

Text: Günter Weigel

Scroll to Top