Erste Erfahrungen: Peugeot 4007

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Lange Zeit – so scheint es – kam im Wortschatz der französischen Autobauer der englische Begriff SUV (Sport Utility Vehicle) nicht vor. Schließlich vermeidet man im Nachbarland Anglizismen so gut es eben geht. Irgendwann muss aber jemand in den Entscheidungsgremien der Firmenzentrale von PSA (Peugeot/Citroën) aufgefallen sein, dass sich nicht nur auf französischen Straßen immer mehr Geländewagen tummeln, nur eben alle ohne einen Löwen oder einen Doppelwinkel im Emblem. So wurde wohl SUV zur Chefsache erklärt. Praktisch für PSA: Mitsubishi, durchaus für seine Off-Road-Talente bekannt, suchte nach dem Ende der Kooperation mit Daimler Chrysler einen Partner, der frisches Geld und neue Motoren mit ins Team bringen sollte. So entstand eine französisch-japanische Zusammenarbeit, aus der nach nur 22 Monaten Entwicklungszeit die Drillinge Mitsubishi Outlander, Peugeot 4007 und Citroën C-Crosser resultieren.

Der 4007 streckt sich auf eine Länge von 4,64 m und zeigt sich als echter Löwe. Besonders die Front, eindeutig die Schokoladenseite des Fahrzeugs, nimmt mit den großen mandelförmigen Scheinwerfern und dem wuchtigen Kühlergrill die typischen Peugeot-Styling-Elemente auf. Wuchtige Radkästen und – je nach Ausstattung – 18-Zoll-Felgen unterstreichen den markanten Auftritt. Im Inneren herrscht Sachlichkeit vor. Die Farbe Schwarz dominiert, hier und da von einigen Chromeinlagen aufgelockert. Dank der Zusammenarbeit mit Mitsubishi wurden die Peugeot-typischen Lenkstockhebel durch einfache und bedienfreundlichere Versionen ersetzt. In Punkto Ablagen herrscht kein Mangel, ebenso wenig wie beim Raumangebot. Die zweite Sitzreihe kann um acht Zentimeter verschoben werden, entweder zugunsten von mehr Platz fürs Gepäck oder zur Bequemlichkeit die Passagiere der dritten Reihe. Die Sitze Sechs und Sieben sind im Fahrzeugboden versenkt und können mit wenigen Handgriffen hochgezogen werden. Der Komfortanspruch der Hinterstbänkler sollte jedoch nicht all zu ausgeprägt sein. Das Kofferraumvolumen variiert zwischen 184 (Siebensitzer) und knapp 1.700 Litern.

Zunächst stehen zwei Motoren zur Auswahl. 90 Prozent der Peugeot Kunden werden sich wohl für den Selbstzünder entscheiden, der von dem bekannten und hauseigenen 2,2-Liter-HDi mit 125 kW/170 PS abgeleitet wurde und hier 115 kW/156 PS leistet. Bei ersten Ausfahrten zeigte das Aggregat Temperament. Dank der präzisen Sechsgang-Schaltung macht der Wechsel vom schaltfaulen Dahingleiten zur aktiven Fahrweise Spaß. Der Berglöwe bewegt sich gutmütig und trittsicher über die Straßen. Abseits von Asphalt hilft die von Mitsubishi entwickelte Allrad-Technik mit elektronischer Steuerung ein gutes Stück weiter, ohne aber aus dem Wagen einen richtigen Off-Roader für alle Abwegigkeiten zu machen. Per Drehknopf kann der Fahrer zwischen Frontantrieb und zwei Allradmodi wählen. Eine elektronische Lamellenkupplung sorgt für eine variable und schnelle Kraftverteilung. (Spitze: 200 km/h, Verbrauch: 7,2 Liter, CO2-Ausstoß: 191 g/km)

Im Herbst folgt noch ein 2,4 Liter Vierzylinder mit 125 kW/170 PS, der bereits im Outlander zum Einsatz kommt. Hier gibt es alternativ zur Fünfgang-Schaltung eine Sechsstufen-Automatik.

Anfang September steht der erste Peugeot-SUV bei den Händlern. Die Kundschaft muss mindestens 33.590 Euro für den Selbstzünder und 31.190 Euro für den Benziner ausgeben. Die Basis-Versionen (ab 31.990 und 29.590 Euro) sind erst ab Anfang 2008 verfügbar. Fürs Geld gibt es ein Auto mit einer guten Sicherheits- und Komfortausstattung, Allradtechnik inklusive.

Text: Elfriede Munsch

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