Audi: 75 Jahre Vier Ringe

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Vier ineinander verschlungene Ringe: Das war das Symbol für die Fusion der vier sächsischen Automobilfirmen Audi, DKW, Horch und Wanderer zur Auto Union AG vor genau 75 Jahren: Am 29. Juni 1932. Jedes vierte Automobil in Deutschland war in den späten 1930er Jahren ein Produkt der Auto Union AG und trug die Vier Ringe auf dem Kühlergrill. Die Auto Union AG wurde mit dem Zusammenschluss zur zweitgrößten Automobilfabrik in Deutschland.

Schon Mitte der 1920er Jahre war der Druck auf die deutschen Autohersteller stärker geworden. Automatisierung und Fließarbeit waren das Gebot der Stunde. Die amerikanischen Hersteller zeigten, wo es lang ging. Automobile aus USA überschwemmten den europäischen Markt. Wer nicht rationalisierte oder sich mit anderen zusammentat, blieb auf der Strecke. Die Weltwirtschaftskrise von 1929 brachte die vier sächsischen Automobilfirmen zusätzlich in Bedrängnis. Die Idee der Zusammenführung kam von der Sächsischen Staatsbank: Am 29. Juni 1932 erfolgte die Fusion zur Auto Union AG. Aufnehmende Gesellschaft waren die Zschopauer Motorenwerke J.S. Rasmussen AG, zu denen seit August 1928 bereits die Audiwerke AG gehörte. Hinzu kamen die Horchwerke AG, und von den Wanderer Werken in Chemnitz wurde die Automobilabteilung übernommen. Das Firmensignet zeigte vier ineinander verschlungene Ringe, die die unauflösbare Einheit der vier Gründerfirmen symbolisieren sollten. Die Markenbezeichnungen Audi, DKW, Horch und Wanderer wurden beibehalten. Um Konkurrenz innerhalb des neuen Konzerns zu vermeiden, wurde jeder der vier Marken ein spezielles Marktsegment zugeordnet: DKW – Motorräder und Kleinwagen, Wanderer – Automobile der Mittelklasse, Audi – Automobile im gehobenen Mittelklassesegment, Horch – Luxusautomobile der Oberklasse.

Einen weiteren Nutzen, den die Vereinigung mit sich brachte, bestand in der Bündelung der Kräfte durch Zentralisierung von Verwaltung, Entwicklung, Versuch sowie Verkauf und Marketing am Firmensitz in Chemnitz. So erreichte die Auto Union in Wissenschaft und Forschung einen hohen Stellenwert: In der Zentralen Versuchsanstalt (ZVA) und im Zentralen Entwicklungs- und Konstruktionsbüro (ZEKB) wurde wissenschaftliche Entwicklungsarbeit und Grundlagenforschung durchgeführt. Schon damals standen Materialkunde, Verbrauchsuntersuchungen, Akustikmessungen, Windkanalversuche und auch Crashtests auf der Tagesordnung.
Noch heute profitiert die AUDI AG nach eigenen Angaben davon, dass die Auto Union schon ab Mitte der 30er Jahre wertvolle zentral gesteuerte und auf wissenschaftliche Erkenntnisse basierende Entwicklungs- und Forschungsarbeit geleistet hat.

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