24h-Rennen Nürburgring: Hölle, Hölle, Hölle

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Chaos in der Eifel bei der 35. Auflage des internationalen ADAC 24h-Rennens auf dem Nürburgring: Erst wurde der Start am Samstag wegen eines Wolkenbruchs um fast zwei Stunden verschoben, dann erfolgte um 3.45 Uhr in der Nacht zum Sonntag eine fast sechsstündige Unterbrechung wegen dichten Nebels. Nach 18:01,30 Stunden siegte nach einer turbulenten Unwetter-Premiere das im Vorjahr erfolgreiche Manthey-Team in der Besetzung Timo Bernhard/Marc Lieb/Romain Dumas/Marcel Tiemann im neuen Porsche 911 GT3 RSR nach 112 Runden vor der Zakspeed-Viper GTS-R (Duncan Huisman/Tom Coronel/Patrick Simon/Christophe Bouchut) und dem Porsche des in der VLN-Langstreckenmeisterschaft so erfolgreichen Teams von Wolfgang Land (Marc Basseng/Marc Hennerici, Frank Stippler/Dirk Adorf) die beide mehr als neun Minuten Rückstand aufwiesen.

Das gab es noch nie in der Wetter-Giftküche rund um die Nürburg seit der ersten Ringschlacht zweimal rund um die Uhr im Jahr 1970: Unterbrechungen wegen Nebels (1992) und Unwetters (1994) verzeichnet der Langstreckenklassiker in der Grünen Hölle zwar schon auf seiner Hitparade der himmlischen Grausamkeiten, doch so unbarmherzig wie in diesem Jahr schüttete Petrus sein Füllhorn noch nie über die mehr als 800 Teilnehmer(innen) aus 29 Nationen in 230 Fahrzeugen aus. Ein Lob an Rennleiter Hans Schnock. Es war die absolut richtige Entscheidung, das Rennen in der Nacht zu unterbrechen. Alles andere wäre lebensgefährlich gewesen, zollte der gebürtige Saarländer Timo Bernhard im Siegerauto der Entscheidung der Rennleitung Respekt.

Für Teamchef Olaf Manthey, der 27 Jahre auf seinen ersten Gesamterfolg beim 24-Stunden-Rennen hatte warten müssen, war der zweite Sieg innerhalb eines Jahres auch deshalb für mich ein besonderes Ereignis, weil ich am Samstag mit meiner Frau Renate Silberne Hochzeit feiern durfte. So richtig zum Feiern werden wir aber wohl erst heute abend kommen. Keine Chance in die Entscheidung einzugreifen, hatten die als Mitfavoriten gestarteten Lokalmatadore des Phoenix-Teams um Klaus Ludwig (Aston Martin, Ausfall mit Motorschaden) sowie das fünftplatzierte Schubert-Team mit Vater und Sohn Stuck im BMW Z4 M Coupé.

Für die insgesamt 210.000 Fans an der 25,378 Kilometer langen Kombination aus Grand-Prix-Strecke und Nordschleife war das um gut sechs Stunden verkürzte Rennen zwar ungewöhnlich kurz, dafür barg es um so mehr Spannung und Action. Bis zur Zwangspause hatten sich die Teams an der Spitze einen atemberaubenden Fight geliefert, der auch am Sonntag morgen weiter ging, ehe sich die Routine und Abgeklärtheit des Manthey-Teams durchsetze.

Peter Zakowski, der Teamchef der zweitplatzierten Zakspeed-Mannschaft ,sprach von einem Ergebnis, das uns hoch zufrieden stimmt und Land-Pilot Frank Stippler war der Meinung, dass Rang drei für unseren gebrauchten Porsche gar nicht so schlecht war.

Text: Jürgen C. Braun

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