Test-Tour: Mini Cooper S

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Hans Dampf in – und auf – allen Gassen: Schade eigentlich, dass die James Bond Produktionsfirma und BMW getrennte Wege gehen. Der Mini Cooper als gelegentlicher Begleiter des Hauptdarstellers würde dessen sprödem Charme sicherlich gut tun. In der Version S mit 175 PS zudem hätten auch die Verfolger kaum eine Chance, vielmehr als die hintere Stoßstange des Wagens zu sehen. James Bond könnte sich also ganz auf seine Aufgabe konzentrieren, die Welt zu retten und nebenbei bei den Frauen Plus-Punkte wegen seines schicken Auftretens zu sammeln. Besonders wenn das Auto, wie unser Testobjekt, in Rot mit weißem Dach und weißen Streifen daher kommt. Aber auch ohne Ausbildung zum Geheimagenten macht das Fahren mit dem Mini Cooper S Spaß.

Seit Oktober 2006 fährt der Mini in der zweiten (BMW)-Generation über die Straßen. Als Topmodell fungiert der Cooper S. Ein 1,6-Liter-Turbomotor mit 128 kW/175 PS lässt hier kaum Wünsche offen. Das Aggregat wurde in Zusammenarbeit mit Peugeot entwickelt und ersetzt den durstigen Vierzylinder aus der Chrysler-Kooperation. Der Spurt von 0 auf 100 km/h gelingt in 7,1 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 225 km/h. Das maximale Drehmoment beträgt 240 Nm und steht im Bereich zwischen 1.600 und 5.000 Touren zur Verfügung. Bei starker Beschleunigung wird das Drehmoment durch kurzfristige Erhöhung des Ladedrucks (Overboost) sogar auf 260 Nm angehoben. Doch jenseits der absoluten Zahlen macht das Fahren mit dem Cooper S einfach Freude. Denn der Kleine hat sich seine alten Go-Kart-Tugenden bewahrt. Sein tiefer Schwerpunkt und die breite Spur lassen den Fronttriebler satt auf der Straße liegen – und das nicht nur bei Geradeausfahrten, sondern auch und besonders bei schnellen Kurvendurcheilen. Das Sechsgang-Getriebe ist sportlich ausgelegt, Schalten aus Freude am Fahren heißt hier das Motto. Bremsen und Sicherheitssysteme sind dem Leistungspotential des Sportlers angepasst. So tragen neben ESP noch sechs Airbags zum Schutz der Insassen bei. Beim Verbrauch gab er sich recht gemäßigt. Durchschnittlich genehmigte er sich 8,2 Liter für die 100 Kilometer Distanz, damit lag er 1,5 Liter über dem angegebenen Wert. Allerdings wurde er nicht immer spritschonend bewegt und der Anteil an Kurzstrecken war groß.Der Mini taugt nicht als Familienauto, dafür ist er nicht gedacht und nicht gemacht. Aber für Singles in gelegentlicher Begleitung (so wie bei James Bond) reicht das Platzangebot aus. Der Ein- und Ausstieg will jedoch geübt sein, sonst wirkt es mit zunehmendem Alter schnell ungelenk. Die vorderen Sitze gewähren ausreichend Privatsphäre, der Fond dagegen taugt bestenfalls für Kinder im Kurzstreckenbetrieb oder als zusätzlicher Stauraum. Einfach gelungen ist die Gestaltung des Armaturenbretts: Der Drehzahlmesser liegt direkt im Blick des Fahrers und der große, mittig platzierte Rundtacho fällt aus dem üblichen Rahmen. Das Handschuhfach ist erstaunlich groß. Die verwendeten Materialien in unserem Testauto fühlten sich gut an. Allerdings hat das Wohlfühlen im und mit dem Auto seinen Preis. Mindestens 21.600 Euro verlangt der BMW-Händler für den Mini Cooper S. Für weiteres schönes und stilvolles Zubehör gibt es eine kurzweilige Aufpreisliste, die jedoch den Grundpreis deutlich nach oben gehen lässt.

Text: Elfriede Munsch

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