Fiat: Bravo – Die Golf-Alternative aus Turin

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Ab April löst Fiat den glücklosen Stilo ab und kehrt mit dem Bravo zurück zu den Wurzeln italienischer Autobaukunst. Elegant, sportlich, mit mediterranem Chic und guter Ausstattung soll der Bravo an die Zeiten anknüpfen, da Autos aus Italien mit Esprit und bezahlbarer Technik die Kunden überzeugten, statt sie durch Probleme zu vergraulen.

Der neue Fiat Bravo ist anders als die Fiat-Modelle Bravo/Brava aus den Neunziger Jahren ausschließlich als Fünftürer erhältlich. Seine coupéhafte Seitenlinie sorgt optisch für sportive Dynamik. Gleichzeitig wirkt der Wagen elegant. Die Front wird dominiert vom neuen Grill mit dem mittigen Markenlogo und den tropfenförmigen Scheinwerfern. Seine Länge von 4,34 Metern platziert den Bravo am oberen Ende der Kompaktklasse. Der Radstand von 2,60 Metern ist klassenüblich und sorgt für gute Platzverhältnisse. Mit 1,49 Metern Höhe folgt auch Fiat dem Trend zu luftigeren Autos. Der Kunde wird es zu schätzen wissen, bietet doch der Raumgewinn nicht nur Platz für Kopf und Schultern, sondern ermöglicht durch eine leicht veränderte Sitzgeometrie auch mehr Beinraum. Das Armaturenbrett orientiert sich mit klassischen Rundinstrumenten ein wenig an denen der sportlichen Konzernschwester Alfa Romeo, was sicher kein Fehler ist. Das gut ablesbare große Display in der Mittelkonsole gibt Auskunft über Navigations- oder Audiodaten. Die Materialien wirken hochwertig, die Verarbeitung ordentlich. Fiat nutzt die Größe des neuen Bravo nicht nur für die Passagiere, auch für das Gepäck ist mehr Platz vorgesehen. Das Ladevolumen von 400 Liter hinter der großen, weit öffnenden Heckklappe ist urlaubstauglich. Wird die geteilt umlegbare Rückenlehne nach vorn geklappt, wächst es auf beachtliche 1.175 Liter an.

Als Basismotor fungiert ein 1,4-Liter-Benziner mit 66 kW/90 PS. Als erster Fiat erhält der Bravo ab Sommer neue Motoren der T-Jet-Serie. Die 1,4-Liter-Turbos leisten 120 PS/88 kW oder 150 PS/110 kW PS. Daneben verdient vor allem der 120-PS-Diesel besondere Aufmerksamkeit. Mit einem Normverbrauch von 5,3 Litern auf 100 Kilometern (CO2-Ausstoß: 139 g/km) dürfte er das Gros der Bestellungen auf sich vereinen. Mit 255 Newtonmetern bei 2.000 Touren bietet er ausreichendes Drehmoment um die Reisequalitäten des Bravo zu nutzen. Mehr Fahrspaß bietet naturgemäß der stärkere Diesel mit 150 PS und einer möglichen Spitzengeschwindigkeit von 209 km/h bei einem geringfügig höheren Verbrauch von 5,6 Litern (CO2-Ausstoß: 149 g/km). Außer dem schwächeren Diesel sind alle Motoren mit einem Sechsgang-Getriebe kombiniert.

Besonderen Wert legten die Italiener auf die Sicherheit. Fünf Sterne im NCAP-Crashtest sind diesbezüglich eine klare Aussage. Alle Versionen des Bravo sind mit sieben Airbags ausgestattet, darunter ein Knieairbag für den Fahrer. Das Airbag Smart 2-System passt die Auslöseparameter automatisch dem Schweregrad des Unfalls an und aktiviert die Gurtstraffer der Sicherheitsgurte. Natürlich fehlen die heute üblichen elektronischen Fahrdynamiksysteme ebenso wenig wie aktive Kopfstützen, die einem Schleudertrauma vorbeugen.

Der neue Fiat Bravo wird im mittelitalienischen Werk Cassino produziert. Dort sollen jährlich 120.000 Einheiten des neuen Fiat Modells für 55 Länder entstehen. Für den deutschen Markt ist im ersten Verkaufsjahr der Absatz von rund 14.000 geplant. Der Verkauf startet ab 21. April zu Preisen ab 15.400 Euro. Die Diesel kosten ab 22.000 Euro.

Text: Günter Weigel

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