Erste Erfahrungen: Alfa Spider 2007

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Sie gehören einfach zusammen: Robin und Batman, Lois und Superman und Alfa und Spider (ohne -Man). Letztere ist dabei mit Abstand die attraktivste Kombination. Ganz ohne Superkräfte, nur mit den Künsten des italienischen Designpotentials ausgestattet, haben die Alfa Spider Modelle seit 1966 die Herzen der Roadster Fans erobert. Immer schön, meistens sogar sehr schön, stand der Alfa Spider für die italienische Leichtigkeit des Seins, dem dolce vita schlecht hin. Sogar Filmgeschichte hat der Spider mit geschrieben. Im Klassiker Die Reifeprüfung von 1968 fährt Dustin Hoffman im Alfa Spider umher.

Die mittlerweile sechste Generation tritt nun an. Aufbauend auf dem Sport Coupé Brera erfüllt der Spider auf den ersten Blick die Erwartungen an einen klassischen Roadster: die lange Schnauze mit dem markanten Gesicht, eine elegante Linienführung und das schwungvolle Heck stehen für Sportlichkeit und Lebensfreude. Gegen den Trend zu Stahlklappdächern setzen die Designer weiterhin auf das bewährte Stoffverdeck. Auf Knopfdruck öffnet und schließt es sich automatisch. Kein Gefummel mit einer Ent- oder Verriegelungsmechnanik ist nötig. Erste Testfahrten bei süditalienischen Regenergüssen zeigten, dass sich das Dach zügig schließen lässt und die Insassen zuverlässig vor dem kalten Nass schützt.

Auch bei geschlossenem Dach müssen die Insassen nicht unter Platznot leiden. Das Raumangebot ist ordentlich, Fahrer und Beifahrer kommen sich nicht zu nahe. Beim Gepäckteil kann man sogar mittlerweile von einem Kofferraum sprechen, immerhin 253 Liter Fassungsvermögen – gleichgültig ob das Dach auf oder zu ist – reichen für die Fahrt in den Urlaub. Das Interieur ist alfatypisch ansprechend und schick gestaltet, je nach Ausstattung mit viel Leder und Aluminiumbesatz. Störend erwiesen sich bei Testfahrten die breiten A-Säulen. Sie behindern die Sicht nach draußen und lassen manches Abbiegemanöver unnötig spannend werden.

Sportlich geht es unter der Motorhaube des Spiders zu. Die Motorenauswahl ist mit dem Brera identisch. Schon das Basisaggregat leistet 136 kW/185 PS. Der 2,2-Liter Vierzylinder reicht durchaus für entspannende, aber auch spritzige Ausfahrten nach dem Motto Sehen und Gesehen werden. Der Spurt von 0 auf 100 km/h gelingt in 8,8 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit ist bei 222 km/h erreicht. Dabei genehmigt sich der 1,6 Tonnen schwere Fronttriebler durchschnittlich 9,4 Liter Super. Wer Wert auf den satten Klang eines Sechszylinders legt, kann zum 3,2-Liter mit 191 kW/260 PS greifen. Allerdings ist der bessere Sound der Maschine beim Verbrauch teuer erkauft. Mindestens 11,4 Liter fließen hier durch die Leitungen, ein Attribut ans Gewicht (fast 1,8 Tonnen) und an den serienmäßigen Allradantrieb (Spitze: 240 km/h). Ab Werk sorgt bei beiden Motorisierungen ein Sechsgang-Handschalter für knackige Schaltvorgänge. Für den kleinen Benziner steht alternativ ein automatisiertes Sechsgang-Getriebe (Aufpreis 1.150 Euro) und für den Sechszylinder eine Sechsstufen-Automatik (Aufpreis 2.050 Euro) zur Auswahl. Anfang März ergänzt ein 2,4-Liter Selbstzünder mit 147 kW/200 PS und Partikelfilter das Angebot. Der Verbrauch dürfte hier um sieben Liter liegen, bei einer Höchstgeschwindigkeit um 220 km/h.

Ab 34.300 Euro beginnt das dolce vita Gefühl beim 2,2 Liter Benziner. Im Preis enthalten ist eine reichhaltige Serien- und Sicherheitsausstattung. Für 37.800 Euro in der Exclusive-Version kommen noch weitere Annehmlichkeiten wie Klimaautomatik, 17-Zoll-Felgen; Ledersitze, ein Windschott und hintere Parksensoren dazu. Die Preise für den Sechszylinder starten bei 42.100 Euro, für den Diesel bei 38.200 Euro.

Text: Elfriede Munsch

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