Ford: Ein Transit in „Reiner-Calmund-Dimension“

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Die Einzelanfertigung Transit XXL ist wahrscheinlich der längste Van der Welt.7,40 Meter lang, ein Radstand von 5,90 Meter und dazu kein Fahrerplatz, sondern ein Captain's Seat: Das sind die ebenso ungewöhnlichen wie Aufsehen erregenden Daten eines Autos, das nicht nur die Blicke der Verkehrsteilnehmer auf sich ziehen wird, sondern auch als der wahrscheinlich längste Van der Welt gilt: Ford Transit XXL nennt der Hersteller ein Sonderfahrzeug, eine Einzelanfertigung, deren technische Basis zwei Ford Transit Tourneo FT 350 mit kurzem Radstand sind. Das sind eigentlich Acht- oder Neunsitzer, jetzt hat das im englischen Dunton ansässige Ford-Nutzfahrzeug-Entwicklungsteam das Prinzip Aus zwei mach eins beherzigt. Fahrer und bis zu sieben Personen haben nun in der Reiner-Calmund-Version XXL darin Platz und verfügen – so der Hersteller – über Firstclass-Reisekomfort. Zum Vergleich: In der Serienversion ist der Ford Transit Tourneo 4,9 Meter lang, der Radstand beträgt 2,9 Meter.

In dem Rechtslenker wurden ausschließlich Komponenten aus dem Transit-Baukasten verwendet. Mit dieser Sonderanfertigung wollen wir die Vielseitigkeit des neuen Ford Transit, der seit Juli 2006 auf dem deutschen Markt ist, dokumentieren, sagt Barry Gale, Chefingenieur für den Bereich Nutzfahrzeuge bei Ford of Europe. Das Flaggschiff der Ford-Nutzfahrzeugpalette verdiente sich die Auszeichnung Van of the year 2007. Die Superdickschiff-Variante ist so etwas wie ein nachgereichtes Geburtstagsgeschenk nach dem Motto: Seht mal her, was man mit diesem Auto alles anstellen kann.

Dabei waren offensichtlich richtige Tüftler mit Spaß und Sachverstand am Werk. Das Entwicklungsteam hat einen Großteil seiner Freizeit investiert, um das Auto zu realisieren, erklärt Gale. Und fügt hinzu: Mit dem Ford Transit XXL zeigen wir, dass ein entsprechend modifiziertes Fahrzeug die Komfortqualitäten einer Limousine bieten kann. Komfort, was bedeutet das in dieser rekordverdächtigen Großraumlimousine? Zum einen steht jedem Passagier im Ford Transit XXL ein elektrisch beheizbarer Komfort-Sitz zur Verfügung, eben der eingangs erwähnteCaptain's Seat. Dessen Sitzposition ist siebenfach elektrisch verstellbar, für beste Zugänglichkeit der Sitze sorgen je zwei Schiebetüren auf jeder Fahrzeugseite.

Was wahrscheinlich Papi und Mami besonders freuen wird, die mit Schokolade-Keksen verzehrenden Sprösslingen unterwegs sind: Der Innenraum des Ford Transit XXL-Luxusliners ist vollständig mit Teppich ausgekleidet. Durch eine ebenfalls verkleidete Trennwand hinter dem letzten Sitzpaar entsteht ein gesondertes Gepäckabteil, das nur durch die Heckklappe zugänglich ist. Und: Wem es vorn zu heiß (oder zu kalt) ist, der kann sich in ein Hinterabteil des Ford-Straßenzugs begeben und sich dort eine andere, von ihm selbst gewählte Raumtemperatur einstellen.

Unter der langen Fronthaube werkelt ein 130 PS starker 2,2-Liter-Duratorq TDCi-Motor in Kombination mit Frontantrieb und einem Fünfgang-Schaltgetriebe. Auch die servounterstützte Scheibenbremsanlage hat Ford den Einsatzbedingungen angepasst. Für größtmögliche Sicherheit und Steifigkeit sollen spezielle Verstärkungen im Boden- und Dachbereich der Karosserie sorgen. Die Verwendung der Ford Transit Tourneo-Ausführung FT 350 erlaubt bei einem Leergewicht von 2.500 Kilogramm ein Gesamtgewicht von 3.500 Kilogramm. Das reicht dann mit Sicherheit auch aus, um das ein oder andere Regal im schwedischen Möbelhaus leer zu räumen. Ganz nach dem Motto: Fährst Du noch oder lebst Du schon?

Der Transit der Superlative wurde übrigens in Frostweiß lackiert, eine Farbe, die im aktuellen Winter 2007 zu leichtem Schmunzeln veranlasst. Zum weiteren Ausstattungsprogramm gehören Navigationssystem, Bluetooth-Fähigkeit, ein hochwertiges Audiosystem und eine beheizbaren Frontscheibe. Der Bau von derartigen Fun-Mobilen hat übrigens Tradition bei Ford. Einige dieser Fahrzeuge sind bereits Legenden – so zum Beispiel die Transit Supervan-Serie oder der World Rallye Transit. Der jüngste Kandidat ist der Ford Transit Connect XPress mit dem Antriebsstrang des Ford Focus RS.

Text: Jürgen C. Braun

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