GM entwickelt Autos mit „sechstem Sinn“

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Den Fahrer rechtzeitig vor potenziellen Gefahren durch andere Fahrzeuge zu warnen und so Unfälle zu vermeiden – dieses Ziel stand bei der Entwicklung der neuen V2V-Systeme von General Motors im Vordergrund. V2V (vehicle-to-vehicle) steht für Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation. Mit entsprechender Technologie ausgerüstete Autos können miteinander kommunizieren und Informationen zum Beispiel über Position und Geschwindigkeit austauschen. Die Autofahrer werden so frühzeitig gewarnt, wenn ein Fahrzeug sich im toten Winkel befindet, in einem schlecht oder nicht einsehbaren Bereich steht oder sich auf die gleiche Kreuzung zu bewegt. Den Stand der V2V-Entwicklung demonstrierten aktuell GM-Ingenieure mit Autos der Marken Cadillac, Saab, Opel und Chevrolet im Testzentrum Dudenhofen.

GM setzt auf Komponenten, die aus dem Alltag bekannt sind: Die wesentliche Hardware besteht aus einem Mikroprozessor, GPS-Empfängern (Global Positioning System) und Wireless-LAN-Modulen. In einem Umkreis von mehreren hundert Metern können die Autos so miteinander kommunizieren und ihre Positionen sowie weitere Informationen wie Geschwindigkeit, Beschleunigung oder Bewegungsrichtung austauschen.

Schon heute können Fahrzeuge mit einer Reihe von Sicherheitssensoren ausgerüstet werden. Dazu gehören zum Beispiel radargestützte Sensoren in Verbindung mit Geschwindigkeitsregelsystemen, Spurwechsel-Assistenzsystemen oder Sensoren für die Erkennung von Objekten im toten Winkel. Die Reichweite und den Abdeckungsgrad dieser Einzelsensoren kann GM mit seiner übergreifenden Technik wesentlich verbessern. Dies ermöglicht eine umfassendere Beobachtung und Bewertung der umgebenden Verkehrssituation. Das verspricht eine bessere und erschwinglichere Lösung bei stetig wachsenden Anforderungen an die Umfelderfassung.

Anhand einer Reihe praktischer Anwendungen machten die Experten von GM die Vorteile der neuen Technologie buchstäblich erfahrbar. So entschärft die Warnung vor einem Fahrzeug im toten Winkel die Gefahr, beim Spurwechsel einen anderen Verkehrsteilnehmer zu übersehen. Gleich mehrere Funktionen helfen, Auffahrunfälle zu vermeiden, wie sie tagtäglich durch schlechte Sicht, unübersichtlichen Straßenverlauf oder eine kurze Unachtsamkeit des Fahrers entstehen: Das System warnt vor einem auf der Straße stehenden Fahrzeug, noch bevor es der nachfolgende Fahrer beispielsweise hinter einer Kurve sehen kann, oder meldet ein Auto, das eine Notbremsung macht, an den nachfolgenden Verkehr. Registriert ein Auto, dass der Hintermann aufzufahren droht, warnt es mit blinkenden Rücklichtern und in dem anderen Wagen wird eine entsprechende Meldung ausgegeben. Dem Fahrer im herannahenden Auto bleibt so genügend Zeit für ein Brems- oder Ausweichmanöver. Je nach Situation erfolgen die Warnungen des Systems optisch, akustisch oder haptisch durch Vibrationen im Fahrersitz.

Ein weiteres Szenario ist die Kollisionswarnung beim Heranfahren an eine Kreuzung: Auch wenn kein Sichtkontakt zwischen den Fahrern zweier Autos besteht, erkennt das System einen drohenden Zusammenstoß schon im Vorfeld und warnt die Fahrer, wenn ein Eingreifen zwingend erforderlich ist – beispielsweise durch Bremsen. Gezielte Hinweise an andere Verkehrsteilnehmer können auch von Baustellen- oder Einsatzfahrzeugen ausgesendet werden, wenn eine Fahrspur endet oder eine Gasse zu bilden wäre.

Das System soll kostengünstig angelegt sein, also für viele Fahrzeuge zur potenziellen Serienausstattung werden können. Eine Alternative wäre lediglich, extrem teure Hightech-Lösungen nur für wenige Fahrzeuge anzubieten.

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