Erste Erfahrungen: Mazda BT 50

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Deutschland gehört nicht unbedingt zu den klassischen Märkten für Pick-Ups. Daran haben auch alle Versuche nichts geändert, den deutschen Autofahrern die robusten Fahrzeuge als schick und trendy verkaufen zu wollen. Nur vereinzelt findet sich ein Käufer für diese Wagen, der ihn nicht als Arbeitstier für Handwerk oder Landwirtschaft benötigt oder zumindest die große Ladefläche zum Transportieren von Motorrädern oder anderen Sportutensilien nutzen will. Doch die Automobilhersteller haben ihre Hoffnung noch nicht aufgegeben, Pick-Ups hier zu Lande aus dem Quotentief heraus zu holen. Soeben hat Mazda den neuen BT 50 vorgestellt. Bis heute hat sich die B-Serie seit Anfang der 60iger Jahre mehr als drei Millionen Mal verkauft und immerhin fanden sich in den vergangenen zehn Jahren doch insgesamt 3.800 deutsche Käufer.

Der neue Pick-Up ist ein Arbeitstier im neuen Gewand. Um sechs Zentimeter auf stolze 5,07 gewachsen, kommt er nun in einem schickeren Blechkleid daher gefahren. Er wird in zwei Karosserievarianten angebotenen als XL-Cab mit Doppelkabine, vier Türen, vier Sitzplätzen und einer Ladeflächenlänge von 1,53 m. Die L-Cab-Version bietet hier 20 Zentimeter mehr, die Türen öffnen sich gegenläufig und die zwei hinteren Sitze sind eher nur Notsitze für kurze Strecken. Die Designer haben sich bemüht, das Interieur ansprechender zu gestalten. Armaturenbrett, Sitze, Geräuschdämmung und Komfortausstattung wurden verbessert. Fahren lässt sich der BT 50 wie ein Pkw, nur beim Fahrwerkskomfort merkt man, dass man nicht mit einem gut abgestimmten Pkw unterwegs ist, sondern mit einem Nutzfahrzeug. Denn obwohl die Mazda Ingenieure das Fahrwerk im Vergleich zum Vorgänger überarbeitet haben, überträgt das robuste Leiterrahmenchassis trotz besserer Dämpfer jede Unebenheit auf der Straße auf den nicht immer so strapazierfähigen Knochenbau der Mitreisenden. Die starre Hinterachse tut ihr Übriges den kernigen Charakter des Fahrwerks zu unterstreichen. Ab immerhin erlaubt die Konstruktion eine Zuladung von bis zu 1.225 Kilogramm, ist Europaletten tauglich und der Wagen darf bis zu drei Tonnen an den Haken nehmen. Der zuschaltbare Allradantrieb mit Geländeuntersetzung samt Sperrdifferenzial verwandelt das Arbeitstier in eine wendige Gebirgsziege. Für den Vortrieb sorgt ein neuer 2,5-Liter Turbo-Diesel mit 105 kW/143 PS und einem Drehmoment von 330 Nm. Das reicht für eine artgerechte und besonnene Beschleunigung. (Spitze: 147 km/h, Verbrauch: 8,9-Liter). Die Kraftübertragung erfolgt über eine manuelle Fünfgang-Schaltung. Das Aggregat schafft die Euro 4 Norm für Fahrzeuge der Klassen N1.

Wer sich ins Pick-Up-Vergnügen stürzen will, muss mindestens 23.800 Euro (inkl. 16 Prozent MwSt.) für den L-Cab anlegen. Die XL-Version kostet ab 25.500 Euro. Darin enthalten sind unter anderem ABS, Front- und Seitenairbags, elektrisch verstellbare Fensterheber und Außenspiegel und eine Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung. In der nächst höheren und 2.800 teureren Komfortversion gehören u.a. Nebelscheinwerfer, 16-Zoll-Leichtmetallfelgen, Sitzheizung für Fahrer und Beifahrer und Verzurrösen auf der Ladefläche dazu. Eine Klimaanlage kostet 1.250 Euro, ESP gibt es noch nicht, es soll aber im Laufe des nächsten Jahres verfügbar sein.

Text: Elfriede Munsch

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