Erste Erfahrungen: Mercedes CL63 AMG und S 63 AMG

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AMG, die hauseigene Veredelungsschmiede der Stuttgarter, erfreut die wachsende Schar der Fans seit Anfang dieses Jahres mit einem neuen, höchst potenten Motor. Das 6,3-Liter-Aggregat liefert in seiner aktuellen Form 525 PS/386kW und 630 Nm Drehmoment. Die Leistung kommt, anders als man es bis dato von AMG gewohnt war, aus Hubraum und Drehzahl und nicht mehr durch Kompressoraufladung zustande. Als Nebenprodukt fällt ein betörender Sportwagenssound an, der für AMG-Chef Morningweg einer der Hauptgründe ist, weshalb die Kunden sich für ein AMG-Modell entscheiden. Mit dem gerade vorgestellten CL 63 AMG und der zugehörigen S-Klasse S 63 AMG hat sich das Angebot an AMG-Fahrzeugen auf acht erhöht. Gerade in diesen beiden Modellen wirkt der Sportwagenklang allerdings oft deplaziert, weshalb er tatsächlich nur in Erscheinung tritt, wenn man wirklich Leistung abruft. Im Normalfall säuselt der V8 leise vor sich hin, wie es sich in einer Luxus-Limousine oder einem ebensolchen Coupé geziemt.

Neben Leistung und Sound erhalten die Kunden ein Auto, das etwas muskulöser daher kommt als das vergleichbare Serienmodell. Dezente Schweller, Spoiler und größere Lufteinlässe künden äußerlich von der gestiegenen Potenz des Wagens. Im Interieur herrscht luxuriöse Sportlichkeit. Etwas mehr Leder und ein bisschen weniger Holz als im Mercedes dokumentieren die andere Gangart des AMG.

AMG-Kunden wollen Leistung, aber sie wollen sie auch fühlen, hören und sehen. Nun kann man weder S-Klasse noch CL in der Normalversion einen Leistungsmangel unterstellen. Kunden, die sich einen Zwölfzylinder leisten können, liegen bei der Spitzenleistung nahezu gleichauf mit den AMG-Modellen und fahren viel dezenter. Aber es gibt anscheinend genügend Menschen, die das Übermaß an Vortriebsenergie offensiver nutzen möchten als mit dem flüsterleisen V12. Die sind beim 6,3 Liter V8 richtig. Ein Tritt aus Gaspedal und die 525 Vollblüter unter der Motorhaube stürmen los, als gelte es als erster bei der einzigen Schimmelstute in 300 Kilometer Umkreis zu sein. Damit wäre dann auch in etwa der Aktionsradius des AMG-Motors beschrieben, wenn man die Leistung ordentlich abruft. Im Alltag begnügt sich der Motor mit rund 17 Litern Super, der Normverbrauch liegt bei 14,9 Litern. Das ist viel aber in Anbetracht der Leistung und der geringen Stückzahl sicher kein Umweltproblem. Die Kosten des Treibstoffs spielen ohnehin eine untergeordnete Rolle bei der Entscheidung für einen der extrastarken Benz von AMG. Die genauen Preise stehen zwar noch nicht fest, aber gut 140.000 Euro dürften nötig sein, um ab Januar einen CL 63 AMG oder eine gleich motorisierte S-Klasse zu erwerben.

Text: Günter Weigel

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