Prinz Pi: Donnerwetter! (2CD; No Peanuts)
Prinz Pi hat eigentlich einen viel weniger spekakulären Namen und einen ebenso wenig spektakulären Day-Job: Er ist ein junger Mann von 28 Jahren und studiert Kommunikationssdesign. Aber bevorzugt betätigt er sich zugleich – unter Pseudonym – als Rapper. Als solcher legt er mit Donnerwetter nun die erste eigene CD vor. Das Label dazu heißt No Peanuts und trifft das Anliegen des Projekts sehr gut: Alles andere als nebensächlich oder unbedeutend.
Rap ist als Stil pure Geschmackssache, und über Geschmack läßt sich schlecht streiten. Unstrittig sind aber sind Pi's Qualitäten als Texter. Konsumrausch und Konsumgesellschaft behagen ihm gar nicht (Schwarz ist das neue Schwarz) und ganz deutlich wird er, wenn er etwa seiner Heimatstadt Berlin heftig die Leviten liest: Aus Perspektivlosigkeit Jugendlicher kommt Gewaltbereitschaft und letztlich Gewalt: Jetzt fallen die Würfel, aber leider geht es in die falsche Richtung, während Hilfe und Unterstützung angebracht wären. Er nimmt kein Blatt vor den Mund, wozu dann Rap wieder bestens paßt. Und wenn es dann in einem anderen Lied über die Hauptstadt unter dem Titel Meene Stadt so richtig berlinert, dann ist sogar Frank Zander mit von der Partie.
Auf der zweiten CD des Doppel-Werks geht er dann andere Wege und widmet sich unter dem mehrdeutig-ironischen Titel Der Herr der Dinge eher breit angelegten Themen. Da heißt es dann Deas Prinzendorf, Räuberhauptmann und Der Prinz eröffnet die Schlacht. Und dafür gibt's zum besseren Verständnis auch eine Landkarte, Zeichenerklärung inklusive.
Fazit: Auch wer Rap mit allem Drum und Dran bislang eher skeptisch betrachtet hat, dürfte bei so einer runden Sache wie Donnerwetter auf seine Kosten kommen.