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Boney M: The Greatest Hits. (Sony BMG)

She's crazy like a fool/What about it, daddy cool? Das war laut, fetzig und eingängig – und nicht ganz das, was man aus dem Land der wohltönenden Schlager gewöhnt war. Jedenfalls damals, 1976. Und doch ging das internationale Projekt Boney M. auf den deutschen Produzenten Frank Farian zurück. Der hatte zwar mit Rocky eine recht schnulzige Angelegenheit in den Sommer des Jahres gesetzt und einen Hit gelandet – der nahm sich aber gegen den Erfolg von Boney M. höchstens wie ein mittelgroßer Treffer aus.

Die Alben hatten schon vor Erscheinen den Platin-Status sicher, der perfekt ausgeklügelte Sound rief allerdings auch Kritiker auf den Plan: Boney M. seien ja ein Retorten-Erzeugnis und die Musik deswegen fast schon eine Art Täuschung. Genau das sahen die Fans absolut anders. Heute können Boney M. nicht nur als Wegbereiter des Disco-Sound durchgehen, sondern auch als Vorfahren einer zum mehr oder minder großen Teil mit technischen Mitteln produzierten Musik. Hauptsache, sie kommt an. A propos Schlager: Auch Größen dieses Genres, etwa Fred Jay und Drafi Deutscher, fanden Gefallen an Frank Farians Idee und steuerten Hits bei.

Die Greatest Hits-CD ermöglicht ein (Wieder)hören von Sunny, El Lute, Daddy Cool und allen anderen großen Hits zwischen 1976 und 1979. Nett, aber Schnee von gestern? Nicht unbedingt, denn diese drei Jahre mit Hit-an-Hit lieferten auch die Vorlage für ein Musical, das in Kürze auf die Bühne gebracht wird.

(Leider) nur noch aus zweiter Hand, also aus privatem Verkauf sind die 1994 auf CD veröffentlichten Original-Alben (u.a. Take The Heat Off Me, Love For Sale und Nightflight To Venus) erhältlich. Das gilt auch für die Sammlung der soften Boney M.-Favoriten mit dem Titel Their Most Beautiful Ballads.

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