Schumi: War das der Abschied von den deutschen Fans?

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Michael Schumacher macht aus seiner Zukunft als Formel-1-Rennfahrer weiter ein Geheimnis. Eine Woche vor dem Großen Preis von Italien kündigte der derzeit mit 12 Punkten hinter Weltmeister Fernando Alonso auf dem zweiten Rang der Fahrer-Weltmeisterschaft liegende Schumacher am Sonntag bei den Ferrari Racing Days auf dem Nürburgring jedoch an, dass er in Monza seine Entscheidung über die Fortsetzung oder das Ende seiner Karriere bekannt geben werde.

Ich denke, das werden wir in Monza erfahren. Die Antwort Schumis auf die Frage von RTL-Moderator Kai Übel, der am Sonntag mit dem siebenfachen Formel-1-Weltmeister nicht nur ein paar schnelle Demonstrations-Runden in verschiedenen Ferrari-Modellen drehte, sondern ihn auch nach seiner weiteren Formel-1-Zukunft befragte, machte deutlich: Das Warten auf Schumachers Ja oder Nein wird in spätestens knapp einer Woche ein Ende haben.

Trotz eines Rückstandes von 12 Punkten auf Titelverteidiger Fernando Alonso im Renault hält der siebenfache Champion den Titel in seinem Jubiläumsjahr bei der Scuderia immer noch für möglich. 1996 hatte der zweifache Champion dem Werben der Italiener nachgegeben, wechselte nach zwei Championaten mit Benetton zu den Roten, mit denen er dann vier Jahre später seinen dritten WM-Titel und den ersten nach 21 Jahren für den italienischen Rennstall feiern konnte. 1979 hatte der Südafrikaner Jody Scheckter zuvor letztmals der Formel-1-Schmiede aus Maranello die Formel-1-Krone beschert.

Die Anteilnahme und lautstarke Unterstützung der vielen Rotkäppchen (offiziell waren es 35.000 Zuschauer) in der Eifel sei für ihn eine Super-Vorbereitung und tolle Motivation zugleich für den Heimauftritt seines Arbeitsgebers. Fast zwei Stunden hatte sich der Ferrari-Star Zeit für seine Fans genommen. Blitzlichtgewitter und tosender Applaus von den voll besetzten Tribünen gab es vor allem, als Schumi seinen aktuellen F1-Boliden nicht nur im Renntempo bewegte, sondern auch mit quietschenden und qualmenden Reifen auf der Start- und Zielgeraden ein paar heiße Tänzchen aufführte.

Monza ist immer etwas Besonderes, in diesem Jahr aber hat das Rennen angesichts der Punkteverteilung eine noch größere Bedeutung, sagte Schumi, der betonte, dass der Titelgewinn für uns immer noch möglich ist. Noch sind 40 Punkte zu vergeben und sicher hätte ich lieber 12 Punkte Vorsprung als Rückstand, aber wir sind in einer sehr guten Verfassung und werden in Monza volle Attacke fahren, sagte Schumacher, bevor er noch am Sonntag den Heimflug ins schweizerische Vufflens antrat.

Dort, so Schumi, werde ich mir den letzten körperlichen Feinschliff für das nächste Rennen holen und ab Mittwoch geht es dann nach Monza. Wo er hoffentlich entscheidenden Boden auf Alonso gut machen kann, hofft jedenfalls seine große Fan-Gemeinde, die am Sonntag auch bei widrigen äußeren Bedingungen die Visite ihres Idols in vollen Zügen genoss.

Text: Jürgen C. Braun

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