Erste Erfahrungen: Škoda Roomster

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Es ist nicht gerade einfach, mit kleinem Budget ein familientaugliches Auto zu finden. Bislang haben sich hier besonders die Franzosen wie zum Beispiel der Citroën Berlingo oder der Renault Kangoo hervorgetan. Aber auch ein Opel Meriva oder ein Nissan Note zeigen, dass man mit pfiffigen Ideen und variablen Sitzen, Eltern und Kinder glücklich machen kann. Ab dem 2. September betritt nun mit dem Škoda Roomster ein weiterer Mini-Van die automobile Bühne. Obwohl die Bezeichnung Mini-Van die Gattung der neuen und vierten Baureihe der tschechischen Traditionsmarke nicht ganz trifft. Im Roomster vereinigen sich Elemente von Limousine, Van, Kastenauto und Kleinwagen. Das Auto sieht aus, als ob der Designer bei der Gestaltung der Außenhülle nach dem Prinzip Lego verfahren wäre. Man greift in eine große Kiste voller Lego-Bauteile und setzt ein Auto zusammen. Von vorne sieht der Neue wie ein Kleinwagen aus, ab der B-Säule verändert sich die Linienführung in Richtung Kastenauto. Tatsächlich haben die Entwickler in den VW-Konzern-Baukasten gegriffen. Ein wenig Fabia, ein wenig Oktavia, ein wenig original Roomster, das ganze gepaart mit Ausstattungselementen und Motorentechnik quer Beet VW und Škoda: schon war der Roomster fertig. Der Vorteil dieser Entwicklungsmethode ist einfach zu beschreiben. Es geht recht schnell. So wurde der Wagen in nur 30 Monaten zur Serienreife gebracht. Und zum anderen hilft es natürlich, die Kosten im Griff zu halten.

Vom hübsch-hässlichen Äußeren auf 4,20 m Länge sollte man sich aber nicht schrecken lassen: im Inneren überrascht der Tscheche mit üppigen Platzverhältnissen. Ist der vordere Innenraum noch konventionell gestaltet, so kommen Lenkrad, Cockpit, Bedienelemente aus dem großen VW-Angebot, geht es hinten so richtig zur Sache. Die drei Einzelsitze lassen sich verschieben, umklappen oder herausnehmen. Zudem sitzen die Fondpassagiere knapp fünf Zentimeter höher als Fahrer und Beifahrer. Besonders Kinder werden die erhöhte Position und die damit verbundene bessere Aussicht zu schätzen wissen. Mehr als 20 Variationsmöglichkeiten gibt es, den Fond zu gestalten. Das Kofferraumvolumen variiert dabei von 450 bis zu 1.780 Litern. Für noch mehr Raumgefühl sorgt das gegen einen Aufpreis von 630 Euro erhältliche Panoramadach. Die Verarbeitung ist Škoda-typisch gut. Nichts klapperte oder wackelte bei ersten Testfahrten.
Für den Vortrieb sorgen alte Bekannte aus dem VW-Motoren-Regal. Drei Dieselaggregate mit einer Leistung von 69, 86 und 109 PS stehen zur Auswahl. Wobei es für den Einstiegsselbstzünder keinen Partikelfilter gibt, für die anderen Motoren kostet ein Filter 564 Euro Aufpreis. Erfahrungsgemäß werden aber bei Kleinwagen eher Otto-Motoren geordert. Basismotorisierung ist der bekannte 1,2-Liter-Dreizylinder mit 47 kW/64 PS (Spitze: 155 km/h, Verbrauch: 6,8 Liter). Wer es gerne etwas flotter mag, greift zu dem 1,4-Liter Benziner mit 63 kW/84 PS (Spitze: 171 km/h, Verbrauch: 6,8 Liter). Der reicht, um den Roomster recht zügig im Stadtverkehr auf Touren zu bringen. Und auch auf der Autobahn braucht man sich nicht zu verstecken. Was fehlt ist ein sechster Gang. Den gibt es zumindest ab Oktober für die 1,6-Liter Top-Motorisierung mit 77 kW/105 PS (Spitze: 184 km/h, Verbrauch: 7 Liter). ESP ist übrigens für die Basismotoren nur gegen Zuzahlung von 300 Euro zu haben.

Ab 12.990 Euro steht das kleine Raumwunder beim Händler. Zum Grundpreis darf man allerdings keine Ausstattungswunder erwarten. Wer Wert auf eine Klimaanlage, Radio oder vordere elektrische Fensterheber legt, muss tiefer in die Tasche greifen. So kostet der 1,4-Liter Benziner in der mittleren Ausstattung mit diesen Annehmlichkeiten ab 15.690 Euro. Immerhin: sechs Airbags, ABS, Servolenkung und viele praktische Ablagen sind im Grundpreis inbegriffen.

Text: Elfriede Munsch

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