Honda: „All inklusive“ statt langer Aufpreisliste beim Legend

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Bei Pauschalreisen geht der Trend schon länger zu All inklusive-Angeboten. Der Vorteil für die Urlauber liegt auf der Hand, die Kosten für die schönste Zeit des Jahres bleiben übersichtlich und kalkulierbar. Warum nicht dieses Prinzip aufs Auto übertragen? So geschehen bei dem neuen Honda Legend. Die Limousine tritt Anfang Oktober gegen Mercedes E-Klasse, Audi A6 und 5er BMW an und anders als die deutsche Konkurrenz gibt es keine lange Aufpreisliste. Zum Komplettpreis von 54.600 Euro erhält der Käufer (fast) alles, was das Auto-Herz begehrt.

Die Modellgeschichte des Honda Legend begann bereits im Jahr 1986: Zunächst als viertürige Limousine, dann als Coupé. In den zwanzig Jahren fanden sich mehr als 800.000 Käufer, allerdings überwiegend in den USA, wo der Legend unter dem Namen Acura RL vermarktet wird. Speziell in Europa aber und besonders in Deutschland konnte er nie große Verkaufszahlen erreichen.

Im Gegensatz zum Vorgänger gibt sich die vierte Auflage des Legend sehr selbstbewusst: Kein verhuschtes Allerweltsdesign mehr, vielmehr signalisiert die Formensprache auf einer Länge von 4,96 m Eleganz und Sportlichkeit. Im Inneren überzeugt das Fahrzeug durch gute Verarbeitung und die Verwendung von schönen und haptisch angenehmen Materialien. Das Platzangebot ist standesgemäß und auch die Hinterbänkler können sich entspannen. Einzig das Handschuh-Fach macht seinem Namen alle Ehre. Zum Wohlfühlen an Bord sind ab Werk klimatisierte Ledersitze, eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik, eine DVD-Satellitennavigation mit Spracherkennung, eine Rückfahrkamera, eine bluetooth-taugliche Freisprechanlage und ein Bose-Audiosystem mit zehn Lautsprechern und sechsfach DVD-Wechsler dabei. Die Bedienung der Audio-, Navigation und Klimaeinheiten funktioniert recht einfach über einen großen Knopf in der Mittelkonsole.

Angetrieben wird der Legend von einem durchzugsstarken 3,5-Liter-Sechszylinder mit 217 kW/295 PS. In 7,3 Sekunden gelingt der Spurt von 0 auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit ist bei 250 km/h abgeriegelt. Den Verbrauch gibt Honda mit durchschnittlich 11,9 Litern Superbenzin an. Bei ersten Testfahrten zeigte sich, dass der Legend nicht nur zum Cruisen taugt, sondern durchaus flott über kurvige Straßen bewegt werden kann. Für die nötige Kurventreue sorgt das Super Handling-All Wheel Drive (SH-AWD). Das Besondere daran ist, dass der Allradantrieb das optimale Drehmoment nicht nur zwischen den Vorder- und Hinterrädern, sondern auch zwischen den beiden Hinterrädern separat aufteilen kann. In Zusammenarbeit mit dem Honda-eigenen elektronischen Stabilitätsprogramm VSA wird das Drehmoment genau dosiert an jedes einzelne Hinterrad geliefert. Bei schnellen Kurvenfahrten erhöht das System die Drehzahl des äußeren Hinterrades und sorgt so für ein leichtes Übersteuern des Fahrzeuges. Bei Geradeausfahrten und gemäßigten Kurvenfahrten werden bis zu 70 Prozent des Motordrehmoments an die Vorderräder übertragen. Dagegen gelangt bei großer Beschleunigung bis zu 70 Prozent des verfügbaren Drehmoments an die Hinterräder.

Beim Thema Sicherheit gibt sich Honda keine Blöße. Neben mitlenkenden Xenon-Scheinwerfern und den üblichen Luftkissen, ist der Legend mit einer adaptiven Geschwindigkeitsregelung (ACC) ausgestattet. Diese sorgt automatisch für einen konstanten Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug. Bei Unterschreiten des Mindestabstands wird der Fahrer durch akustische und optische Signale gewarnt. Reagiert er trotzdem nicht, wird der Sicherheitsgurt leicht angezogen und das System bremst vorsichtig. Erfolgt immer noch keine Reaktion seitens des Fahrers leitet das System eine starkes Abbremsen ein und strafft die vorderen Sicherheitsgurte, um mögliche Folgen eines Aufpralls zu mildern. Bei Mercedes nennt sich das Ganze Pre-Safe, bei Honda etwas komplizierter Collision Mitigation Brake System (CMBS), dafür ist es aber bei den Japanern im Preis enthalten. Eine Pop-Up Motorhaube verbessert den Fußgängerschutz. Sobald es zu einer Kollision kommt, schnellt der hintere Teil der Motorhaube um zehn Zentimeter in die Höhe. Fußgänger oder Motorradfahrer landen damit weicher, die Verletzungsgefahr ist reduziert. Angesichts des guten All-Inclusive-Angebots sollte es Honda gelingen, die anvisierten 800 Verkäufe realisieren zu können.

Text: Elfriede Munsch

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