Favoritensieg bei der 36. KÜS-Saarland-Rallye: Gaßner macht das halbe Dutzend Siege voll

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Zwei Teamkollegen konnten der 36. Auflage der KÜS-Saarland-Rallye an diesem Wochenende ihren Stempel aufdrücken: Beim sechsten Lauf zur ADAC Rallye Masters setzten sich die Bayern Hermann Gaßner / Siggi Schrankl (Surheim / Obing, Mitsubishi Lancer Evo 8) nach zehn Wertungsprüfungen über 157 Kilometer gegen ihre Markengefährten Florian Auer / Markus Peter (Freilassing / Bad Abbach, 3:02,9 Min. zurück) durch. Die zweitplatzierten Junioren konnten in einem spannenden Schlussduell Michael Neuschäfer-Rube / Jörg Seitz (Züschen / Gudensberg) abwehren, die dem Nachwuchsteam von Gaßner Motorsport bis auf rund 15 Sekunden nahe kamen. Punkte wurden im Saarland außerdem in zwei Championaten des Welt-Motorsportverbandes FIA vergeben. Den Fight um den Sieg beim Lauf zur Rallye-EM gewann der Berliner Aaron Burkart, der sich mit Co-Pilotin Tanja Geilhausen (Windeck) im Citroën C2 Super 1600 denkbar knapp gegen Frank Färber / Klaus D. Schmidt (Neuwied / Siersburg, Mitsubishi Carisma Evo 8) durchsetzen konnte. Nach 14 WPs über 220 km lag der Student gerade einmal 5,6 Sekunden vor dem Neuwieder, dessen fulminanter Schlussspurt fast zum Erfolg geführt hätte. Der Sieg im Lauf zur historischen Rallye-EM ging nach Norwegen: Valter Chr. Jensen / Erik Pedersen (Porsche Carrera RS) konnten die alten und neuen Historik-EM-Spitzenreiter Michael Stoschek / Dieter Schneppenheim (Porsche 911 SR) besiegen.

In der ADAC Rallye Masters baute Hermann Gaßner mit seinem sechsten Sieg in Folge die Tabellenführung noch einmal aus: Mit 240 Punkten rangiert er mit Co-Pilot Schrankl nun vor Florian Auer / Markus Peter (155) und Rudi Hachenberg / Kathi Wüstenhagen (125). Es hat rundum alles gepasst, freute sich Gaßner beim Zieleinlauf im saarländischen Merzig. Mein Team hat mir ein perfektes Auto hingestellt. Besonders freut mich natürlich, dass Florian seine Division gewonnen hat und in der Gesamtwertung den zweiten Platz holte. Dem Gaßner-Junior wurde die Erfolgsfahrt dabei nicht leicht gemacht. Im seriennahen Gruppe-N-Lancer musste er sich bis ins Ziel gegen den starken Michael Neuschäfer-Rube im Gruppe-A-Mitsubishi wehren. Beim Kampf um den zweiten Platz wurde es am Schluss noch einmal richtig eng, atmete Auer nach der Rallye auf. Fünf Kilometer vor dem Schluss zur letzten Prüfung hatte ich keine Bremsleistung mehr und musste auf die Handbremse zurückgreifen. Dennoch hat es gereicht, weil Michael ebenfalls einen Fahrfehler in der Prüfung hatte. Ähnlich spannend war der Verlauf der letzten Prüfungen für die späteren Gesamtsieger im EM-Lauf. Aaron Burkart und seine Co-Pilotin Tanja Geilhausen mussten alles geben, um den Schlussangriff von Frank Färber / Klaus Schmidt abzuwehren. Burkart: Frank Färber hat mir das Siegen heute wirklich nicht einfach gemacht. Herzlichen Glückwunsch – das war eine Klasse-Leistung von ihm. Auf den letzten WPs mussten wir maximal auf Angriff fahren und es hat gerade so gereicht. In der letzten Prüfung sind wir quer stehend ins Ziel gedriftet – mehr ging nicht mehr.

Positive Bilanz der Organisatoren
Ein Erfolg konnten auch die Organisatoren der Rallye in der Region zwischen Perl, Mettlach, Weiskirchen, Losheim und Merzig verbuchen. Denn die vielfältigen sportlichen Wettbewerbe waren auch für die routinierten Rallye-Macher eine Herausforderung. Wir hatten an diesem Wochenende drei Wettbewerbe in einer Veranstaltung zu bewältigen, erklärt Organisationsleiter Karl-Heinz Finkler. Neben dem Lauf zur ADAC Rallye Masters mit 10 Prüfungen wurde auch auf 14 Prüfungen für die Rallye-EM und auf 9 WPs für die historische Rallye-EM gepunktet. Dass wir uns gegenüber den Zuschauern als homogenes Event präsentiert haben, verdanken wir auch unserer erfahrenen Organisation. Zu den Höhepunkten der Rallye zählten die Durchgänge auf der WP rund um die Bundeszentrale des Namenssponsors KÜS. Über 23 km lang war die Strecke, bei der mehrfach die Zentrale der Sachverständigenorganisation zu umrunden war, bevor der Weg über die saarländische Klassiker-WP Wahlener Platte führte. Unser besonderer Dank geht an unsere Partner, die mehr sind als Sponsoren, zieht der Organisations-Chef und Sportleiter des ADAC Saarland sein Fazit. So etwa die KÜS, deren Bundeszentrale wir an diesem Wochenende als Dreh- und Angelpunkt der meistbeachteten Wertungsprüfung zu einem Rallyezentrum der besonderen Art gemacht haben.

ADAC Rallye-Junior-Cup: Favoritensturz
Mit einer ungewohnten vierten Position musste sich Konstantin Keil (Niestetal) beim sechsten Lauf zum ADAC-Rallye-Junior-Cup begnügen. Nach drei Siegen in Folge lag der Nordhesse bis kurz vor dem Ziel noch auf zweiter Cup-Position, bevor ihn das Schicksal zu Beginn des Finales auf dem Rundkurs ereilte: Ein Reifenschaden direkt zu Beginn der WP hat uns zweieinhalb Minuten gekostet, ärgert sich der Gesamtführende im Junior-Cup. Dadurch haben wir den sicheren zweiten Platz verloren. Über seinen zweiten Junior-Sieg freute sich dafür Niels Kunze (Berlin). Wir haben von Beginn an in Führung gelegen und konnten unseren Vorsprung vor allem auf den langen Prüfungen kontinuierlich ausbauen. Trotz der beiden Nullrunden in dieser Saison haben wir nun doch noch eine kleine Hoffnung für den Kampf um die Meisterschaft. Dritter wurde der 18-jährige Tim Dämgen (Simmern). Der Youngster des ADAC Mittelrhein eroberte mit dem guten Resultat den dritten Platz in der Cup-Wertung.

Norwegischer Sieg in der historischen Rallye-EM
Ihren ersten Start bei der KÜS-Saarland-Rallye Classic krönten Valter Jensen / Erik Pedersen (N) im Porsche 911 Carrera RS (1973) mit dem Gesamtsieg. Im Ziel des sechsten historischen Europameisterschaftslaufs lag das Team aus Oslo mit großem Vorsprung vor Michael Stoschek / Dieter Schneppenheim (Coburg / Alpen) im Porsche 911S 2.5 (1972). In seinem 911er, mit dem Gerard Larrousse 1972 den zweiten Platz bei der Rallye Monte-Carlo erreichte, konnte Stoschek trotzdem die Tabellenführung in der historischen FIA-Europameisterschaft ausbauen, weil er seine Klasse gewann und damit die Maximalpunktzahl holte. Im einzigen deutschen Lauf der FIA-Meisterschaft für historische Rallyefahrzeuge ging der dritte Gesamtrang an Michael Sum / Dr. Ales Jirátko im BMW 2002ti, die damit schnellstes Tourenwagen-Team wurden. Der amtierende Historik-Rallye-Europameister Wolfgang Pfeiffer (Gütersloh) schied mit seinem Porsche 911T (1969) kurz vor Schluss aus.

Ergebnisse KÜS-Saarland-Rallye

ADAC Rallye-Masters (14 WPs, 220 WP-km)
1.\x09Hermann Gaßner / Siegfried Schrankl
\x09Mitsubishi Lancer Evo 8
\x091:34:17,8 Std.
2.\x09Florian Auer / Markus Peter\x09
Mitsubishi Lancer Evo 8
\x09+ 3:02,9 Min.
3.\x09Michael Neuschäfer-Rube / Jörg Seitz\x09
Mitsubishi Lancer Evo 6
\x09+ 3:18,5 Min.
4.\x09Rudi Hachenberg / Kathi Wüstenhagen\x09
Mitsubishi Lancer Evo 7
\x09+ 4:39,3 Min.
5.\x09Stefan Schneppenheim / Jörn Limbach
Mitsubishi Lancer Evo 8
\x09+ 6:14,6 Min.

KÜS-Saarland-Rallye: European Rallye Cup (14 WPs, 220 WP-km)
1.\x09Aaron Burkart (D) / Tanja Geilhausen (D)\x09
Citroën C2\x09
2:16:16,0 Std.
2.\x09Frank Färber (D) / Klaus Schmidt (D)\x09
Mitsubishi Carisma Evo 8
\x09+ 0:05,6 Min.
3.\x09Ralph Schroeder (L) / Luc Arend (L)
\x09Nissan Almera Gti
\x09+ 9:31,1 Min.
4.\x09Georges Wagner (L) / Geroges Riwers (L)\x09
Citroën Saxo VTS
\x09+ 9:52,4 Min.
5.\x09Thorsten Kuhlmann (D) / Detlef Ruf (D)\x09
Mitsubishi Lancer Evo 7
\x09+ 13:23,5 Min.

KÜS-Saarland-Rallye Classic: Historische Rallye-EM (9 WPs, 133 WP-km)
1.\x09Valter Chr. Jensen (N) / Erik Pedersen (N)
\x09Porsche Carrera RS
\x091:30:46,3 Std.
2.\x09M. Stoschek (D) / D. Schneppenheim (D)\x09
Porsche 911 SR
\x09+ 5:40,0 Min.3.\x09Michael Sum (CZ) / Ales Jirátko (CZ)\x09
BMW 2002 TI\x09
+ 8:31,2 Min.
4.\x09Antonio Parisi (I) / Guiseppe D' Angelo (I)
\x09Porsche 911\x09
+ 9:36,8 Min.
5.\x09Franz Fölling (D) / Hartmut Roever (D)
\x09Volvo 122S\x09
+13:48,1 Min.

+++ Ergebnisse vorläufig · Endgültige Ergebnisse finden Sie im Internet unter www.saarland-rallye.de +++

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