Erste Erfahrungen: Peugeot 207

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100 Stück pro Tag werden schon bestellt. Und es sollen noch mehr werden, denn zwei äußerst attraktive Motorisierungen stehen noch aus. Dennoch: mit dem 207 schließt Peugeot nicht nur eine Lücke im Angebot, sondern möchte auch auf Raubzug bei der Konkurrenz gehen.

107, 1007, 206 und jetzt 207. Das Zahlenspiel im Souterrain des Hauses Peugeot ist komplett. Denn der neue allerdings vier Meter lange, Stadtstreicher mit dem Löwen-Signé sorgt nun endlich dafür, dass die Franzosen bei den Kompakten, Kurzen und Knuffigen so komplett aufgestellt sind, dass die Kassen eigentlich klingeln müssten. Notgedrungen aber auch gewissermaßen, denn während sich die Verkaufszahlen bei der 407er Modellreihe noch in zufrieden stellenden Dimensionen hält, verkaufen sich die Grandsegnieurs der Reihe 607 gegen die (süd)deutsche Konkurrenz bestenfalls mit bescheidenem Erfolg.

Der Neue blickt mit einem weit aufgerissenen Kühlergrill in die Welt, die Frontansicht ist je nach Modellreihe konventionell oder eher ein wenig futuristisch gezeichnet. Der Peugeot 207 wird als Drei- und Fünftürer erhältlich sein, wobei für die letztgenannte Version 700 Euro mehr zu bezahlen sind. Filou und Tendance nennen sich die beiden unteren Ausstattungslinien, Sport und Platinum die umfangreicher ausgestatteten Modellreihen.

Peugeot hat sich bei den Karosserie-Varianten auf seine Stärken besonnen, den 207 wird es sowohl als SW-Variante wie auch als die Cabrio-Coupé-Version mit Namen CC geben. Während das Fahrzeug ab sofort beim Händler steht, soll die offene Version noch vor dem Sommer 2007 auf dem Markt sein. Etwa 15 Prozent der gesamten Angebotspalette des Hauses machen derzeit die offenen Modelle aus, damit ist Peugeot der größte Anbieter in diesem Segment.

Die Preisliste beginnt bei 11.650 Euro mit dem 73 PS starken Basis-Benziner, der allerdings erst ab Herbst lieferbar sein wird. Ebenfalls im September folgt – in Zusammenarbeit mit BMW – noch eine aufgeladene 1.6er Version mit 150 PS, für die dann 19.200 Euro fällig sein werden. Zur Markteinführung wird der 207 mit drei Motoren zu haben sein: Die beiden Benziner mit 1,4 Liter (90 PS) und 1,6 Liter (110 PS) sowie der Hdi-Diesel mit ebenfalls 1,6 Liter und 110 PS sowie Partikelfilter sind bereits aus dem 206 bekannt. Peugeot will den 207 nicht unbedingt als Nachfolger des 206 verstanden wissen, denn der soll kraft seines Erfolges noch bis zum Jahr 2010 im Programm verbleiben. Neben der umfangreichen Sicherheitsausstattung mit bis zu sechs Airbags, ABS und dem teilweise optionalen ESP hat Peugeot dem 207 noch ein EBV (elektronische Bremskraftverteilung), einen Notbremsassistenten mit Einschaltautomatik der Warnblinkleuchten bei starker Verzögerung und ein statisches Kurvenlicht spendiert. Weshalb er im Euro-NCAP mit fünf Sternen ausgezeichnet wurde.

Der 88 PS starke Vierzylinder machte auf uns einen ausreichend motorisierten Eindruck, verlangt bei zügiger Fahrweise aber nach Drehzahlen und damit auch nach mehr Kraftstoff. Der Selbstzünder aus dem eigenen Dieselwerk im lothringischen Trémery glänzt dagegen durch sattes Drehmoment. Das Fahrwerk machte auf uns den Eindruck eines angenehmen Kompromisses aus sportlich-straffer und komfortabler Federung, die Lenkung vermittelt genügend Kontakt zur Fahrbahn. Fronttriebler-typisch neigt er bei schnellen Kurvendurchfahrten ein wenig zum Untersteuern, gibt sich aber dennoch gutmütig. ESP ist in den teureren Ausstattungslinien Sport und Platinum serienmäßig, in den beiden unteren Linien Filou und Tendance kostet es 450 Euro.

Text: Jürgen C. Braun

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