Saab: Performance by Hirsch

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Röhrende Hirsche erwecken wohl bei den meisten Lesern die Assoziationen von alpenländischen Abbildungen, die diese Tiere groß und sehr eindringlich auf Leinwand und Hauswänden zeigen. Es gibt aber dezentere Interpretationsmöglichkeiten dieses Motivs: Eines davon kommt aus der Schweiz. Der Tuningspezialist Hirsch verwandelt offiziell und mit voller Werksgarantie die schon serienmäßig nicht eben langsamen Saab Aero-Modelle in leichtfüßige und sprintstarke Sportler. Getunt werden die 9-3 und 9-5 Fahrzeuge und zwar jeweils sowohl die Limousinen als auch die Kombi-Versionen. Außerdem verhelfen die Hirsch-Mitarbeiter auch dem 9-3 Cabrio zu mehr Leistung.

9-3 Limousine, Sport Combi und Cabriolet haben als Aero-Variante bereits einen leistungsstarken 2,8-Liter-Turbo-Sechszylinder mit 184 kW/250 PS an Bord. Durch Eingriffe in die Motorsteuerung machen die Schweizer Tuner daraus 202 kW/275 PS. Das Drehmoment legt um 50 Nm auf 400 Nm zu. Der Spurt von 0 auf 100 km/h gelingt nun in 6,3 Sekunden und die Höchstgeschwindigkeit ist erst bei 260 km/h erreicht. Als Durchschnittsverbrauch gibt Saab moderate 10,3 Liter an (Super Plus) an. Dieser Wert steigt aber sicherlich nach oben, wenn man das Leistungs-Potential des Autos ausschöpft. Bei ersten Ausfahrten überzeugten die Hirsche durch ein Fahrwerk, das satt auf der Straße liegt und schnelle Kurvenfahrten ermöglicht. Ein kleiner Druck aufs Gaspedal genügt, um den Saab zu beschleunigen. Dabei animiert der Schweizer Schwede nicht unbedingt zum Rasen, aber das Gefühl von reichlichen Leistungsreserven beruhigt beim Staustehen und macht Überholvorgänge einfacher.

Beim 9-5 sorgen ein größerer Ladeluftkühler, ein erweitertes Ansaugsystem und eine komplett neue Abgasanlage für mehr Dampf unter der Motorhaube. Aus dem 2,3-Liter Vierzylinder mit 191 kW/260 PS kitzeln die Tuner nun 220 kW/300 PS, das Drehmoment steigt um 50 auf 400 Nm. (Spitze: 260 km/, Verbrauch: 9,1 Liter Super Plus)

Vermutlich haben die strengen Geschwindigkeitskontrollen sowohl bei den Eidgenossen als auch in Schweden die Tuner dazu bewogen, möglichst keine optische Aufmerksamkeit bei den Gesetzeshütern zu erregen. Die äußerlichen Veränderungen fallen kaum auf. Ein kleiner Performance by Hirsch-Schriftzug, schicke 18-Zoll-Felgen, eine um zehn Millimeter tiefer gelegte Karosserie, größer dimensionierte Bremsscheiben und natürlich eine Doppelauspuffanlage machen wohl nur für Kenner deutlich, dass hier kein normaler Saab vorfährt. Auch im Inneren halten sich die stilistischen Überarbeitungen sehr im Hintergrund. Alu-Pedale, Alu-Applikationen und eine erweiterte Serienausstattung mit Bi-Xenonscheinwerfern und elektrisch verstellbaren Fahrer- und Beifahrersitz für die 9-3-Modelle und zusätzlich für die 9-5-Versionen ein Navigationssystem mit 6,5-Zoll großem Touch Screen und ein 6fach CD-Wechsler machen die Unterschiede aus.

Die Verantwortlichen bei Saab rechnen, dass sich rund 80 Prozent der Hirsch-Interessenten für die 9-3-Modelle entscheiden. Diese müssen dann mindestens 45.400 Euro investieren. Mit 56.950 Euro markiert der 9-5 Sport Combi den teuersten schwedischen Hirsch. Wenn da nicht so mancher Interessent doch laut aufröhrt…

Text: Elfriede Munsch

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