Erste Erfahrungen: Fiat Grande Punto Sport

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Dieses Genre war einst die Kernkompetenz des Fiat-Konzerns gewesen. Der Bau kleiner, praktischer und solider Fahrzeuge. Nach vielen Jahren, in denen die Italiener massiv in die Verlustzone rauschten, soll nun in diesem Jahr mit dem neuen Grande Punto der Turnaround geschafft werden. Jetzt kommt die Topversion, der Grande Punto Sport, unter anderem mit einem völlig neu entwickelten Benzinmotor, auf den Markt.

Mit dem von Giorgetto Giugiaro geschaffenen Design des Grande Punto bewegt sich Fiat auf dem Terrain, das die Marke einst groß und auch ein wenig auserlesen gemacht hatte: Fahrzeuge, die nicht nur Alltagstauglichkeit, sondern auch Emotionen ausgedrückt hatten. Schließlich soll dieses Attribut nicht nur der sportlichen Konzerntochter Alfa Romeo vorbehalten bleiben. Fiat-Deutschland-Chef Werner H. Frey hatte den Grande Punto bei dessen Markteinführung als das Herz der Marke bezeichnet. Mit dem Grande Punto Sport folgt nun der Herzschrittmacher, die Topversion der Baureihe.

Der dreitürige Flitzer ist auf den ersten Blick ein Auto geworden, das die Formensprache des Grande Punto auch dank seiner tiefer gelegten Karosserie noch einmal mit einem Schuss zusätzlicher Dynamik verfeinert. Eine markante Front mit dem gitterförmigen Kühlereinlass, Seitenschweller und 17-Zoll-Leichtmetallfelfen reden der Typenbezeichnung Sport das Wort. Hinzu kommen ein geräumiger Innenraum und eine Heckklappe, die nicht mehr mittels Griff, sondern über den Schlüssel geöffnet und geschlossen werden kann.

Drei Motorisierungen, zwei Multijet-Diesel mit 66 und 96 kw (90 und 130 PS), beide auf Wunsch mit Partikelfilter, sowie ein neu entwickelter Benzinmotor mit 70 kw (95 PS) sorgen für den Antrieb. Das neue Otto-Aggregat stammt übrigens nicht mehr aus dem Joint Venture der Italiener mit General Motors. StarJet nennt der Hersteller sein neues 1.4-Liter-Aggregat, das sukzessive auch in andere Baureihen implantiert werden soll. Dank aufwendiger High-Tech-Technik soll sich das durch besonders große Wirtschaftlichkeit, aber auch geringere Emissionen auszahlen.

Bei unseren ersten Erfahrungen machte der neue Benziner einen durchaus flotten Eindruck auf uns. Wenn man mit der Sechsgang-Handschaltung wohl dosiert umgeht, den 1.4-Liter-Motor auf Drehzahl hält, hat er seinen Einsatz in einem Fahrzeug, dessen Name den Begriff Sport enthält, durchaus nachgewiesen. Dabei entpuppt er sich durchaus als zivilisiert, was die Geräuschentwicklung angeht. 178 km/h soll die Höchstgeschwindigkeit betragen, 11,4 Sekunden der Sprint von Null auf 100 dauern.

In wieweit das Benzin-Aggregat sich gegen die beiden Selbstzünder durchsetzen kann, bleibt abzuwarten. Vor allem die Top-Motorisierung mit 1.9 Liter Hubraum und 130 PS, der in 9,5 Sekunden auf 100 km/h beschleunigt und Tempo 200 erreicht, dürfte nach unseren ersten Erfahrungen wohl die interessantere Alternative sein. Mit 5,8 Liter Dieseltreibstoff auf 100 Kilometer soll sich das Antriebsaggregat zufrieden geben. Demgegenüber steht noch der 1.3-Liter-Diesel mit 90 PS, der es bei einer Höchstgeschwindigkeit von 175 km/h mit 4,6 Liter auf 100 Kilometer noch einmal sparsamer zugehen lässt.

Der neue Fiat Grande Punto Sport steht ab sofort zu Preisen von 14.990 Euro (1.4 16V), 16.390 Euro (1.3 Multijet) und 17.990 Euro (1.9 Multijet) bei den Händlern.

Text: Jürgen C. Braun

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