BMW und Renault: Gegenseitige Warnung vor Unfällen

Nachts auf einer mäßig befahrenen Landstraße: Lange sind Sie schon an keiner Ortschaft mehr vorbeigekommen. Plötzlich, hinter einer Kurve, steht ein Fahrzeug mitten auf der Straße quer. Sie bremsen. Gerade noch rechtzeitig kommen Sie zum Stehen. Ein Wildunfall. Der Fahrer ist schwer verletzt.

Auf Knopfdruck setzt Ihr Fahrzeug eine Warnmeldung an die nächste Rettungsleitstelle ab und übermittelt die genauen GPS-Koordinaten der Unfallstelle. Zugleich funkt es – einem virtuellen Warndreieck gleich – eine Meldung an Fahrzeuge, die demnächst die Unfallstelle passieren. Ein anderer Fahrer empfängt die Meldung, kann den Unfall sicher umfahren und gegebenenfalls helfen. Wenige Minuten später trifft der Notarzt ein. Etwas später können auch andere Fahrer die Warnmeldung über digitalen Rundfunk empfangen, denn Ihr Fahrzeug hat zudem eine Verkehrsleitzentrale informiert.

Dieses Rettungs-Szenario haben BMW und Renault der EU-Kommission vorgestellt und erreichen damit einen bedeutenden Meilenstein, so Juhani Jääskeläinen, stellvertretender Leiter innerhalb des Direktorats Information Society and Media der Europäischen Kommission. Zum ersten Mal ist damit eine herstellerübergreifende Kommunikation zwischen Fahrzeugen auf europäischer Ebene möglich und ein wichtiger Schritt in Richtung grenzüberschreitender Harmonisierung getan.

Seit 2004 sind die BMW Group Forschung und Technik und Renault Partner im europäischen Forschungsprojekt Global System for Telematics, kurz GST. Das von der EU unterstützte Projekt entwickelt eine offene Architektur für interoperable Telematik-Anwendungen.

Die verwendete Software definiert Inhalt und Übermittlung der Nachrichten und sorgt so für eine reibungslose Kommunikation zwischen den Fahrzeugen. Das seit 2004 existierende EU-Förderprojekt Global System for Telematics schließt europaweit 47 Partner ein. Unter der Ägide von ERTICO forschen Automobilhersteller, Zulieferer und Forschungsinstitute an einer offenen und standardisierten end-to-end-Architektur für Telematik-Dienste. In sieben Teilprojekten und fünf so genannten Testsites für die Felderprobung kreieren und erproben die Partner innovative und für Hersteller und Kunden kosteneffiziente Teledienste.

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