Erste Erfahrungen: Alfa 159 Sportwagon

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Klassische Schönheit mit inneren Werten: Mit dem Alfa Romeo 159 Sportwagon präsentieren die Italiener das dritte neue Modell innerhalb der letzten zehn Monate. Der Lifestyle-Kombi tritt gegen die deutsche Premium-Konkurrenz von Audi, BMW und Benz an. Gegenüber diesen sieht man sich als europäische Avantgarde und hat dabei nicht einmal ganz Unrecht. Alfa ist eine Marke, die auf Emotion setzt. Die positiven Gefühle werden vornehmlich durch ein schönes Design und sportliche Fahreigenschaften bestimmt. Beides erfüllt der neue Kombi. Als Lastesel ist er ebenso wenig gedacht wie seine Konkurrenten, man transportiert Chic, da kommt es nicht auf den letzten Kubikmeter Ladevolumen an. Trotzdem bietet der Kofferraum mit 445 Liter genug Platz für eine ausgedehnte Schopping-Tour durch die Mailänder Innenstadt und für das kleine Reisegepäck auf den Weg dorthin.

Der Weg nach Süden dürfte angenehm verlaufen. Die allesamt direkteinspritzenden Motoren bieten genügend Leistung für die flotte Reise. Der Basis-Benziner 1,9 JTS leistet 160 PS, der kleinste Diesel 120 PS. Nach oben ist bei 260 PS bei den JTS-Motoren und bei 200 PS in der Dieselfraktion das leistungsmäßige Ende erreicht. Die goldene Mitte liefert der 2,2 JTS mit 136 kW/185 PS (9,4 l/100km), der angenehm klingt und gut am Gas hängt. Letzteres kann auch der 1,9 JTDM-Diesel mit 110 kW/150 PS, aber, wie alle Selbstzünder, hält er akustisch mit den Benzinern nicht mit. Der Klang gehört bei einem emotionalen Auto einfach dazu. Nichts desto trotz verzeichnet Alfa einen der höchsten Dieselanteile, was am bärigen Antritt, dem sparsamen Verbrauch (6,0 Liter) und der daraus resultierenden vernünftigen Fahrfreude liegen dürfte.

Die schöne äußere Form hält Alfa auch im Interieur durch. Instrumente und ein Armaturenbrett, das mit runden Anzeigen über das Wohlbefinden des Motors unterrichtet, alles klassisch zum Fahrer hin gewandt – sehr schön. Auch kleine optische Gags, wie ein Kilometerzähler, der das drehende Zahlenrad alter Tachos digital darstellt, gefallen. Dafür leistet sich Alfa Schwächen bei der Verarbeitung im Interieur. Bei der Passgenauigkeit von Blenden und Zierrat hielt zumindest bei unserem Modell eine gewisse Schlampigkeit Einzug, die man bei schönen Frauen ja durchaus mögen kann, bei schönen Autos hingegen fehl am Platz ist.

Da, wie wir immer wieder lernen, die inneren Werte entscheidend sein sollen, sei noch erwähnt, das Alfa den 159 sicherheitsmäßig mit fast allem ausstattet, was derzeit zu haben ist und bei der Preisgestaltung durchaus maßvoll bleibt. Der 2,2 JTS kostet 29.350 Euro in der Progression-Ausstattung. Die luxuriösere Desitinctiv-Variante belastet den Etat mit 31.550 Euro. Dafür gibt es eine Zweizonen-Klimaautomatik statt der manuellen; größere Alu-Felgen, Regensensoren und andere Nettigkeiten mehr runden die Liste ab. Die günstigste Art einen 159 Sportwagen zu fahren bietet der 1,9 JTDM für 27.150 Euro, der potente 3,2 JTS V6 25 V Q4 bringt es, nicht nur der vielen Buchstaben im Kürzel wegen, auf 39.100 Euro.

Text: Günter Weigel

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