Erste Erfahrungen: BMW Z4 M Roadster

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Wohl dem, der motivierte Mitarbeiter hat. Sichtlich gut gelaunt präsentierte Ulrich Bruhnke, als Chef der BMW M-GmbH ohnehin mit den sonnigen Seiten des Autogeschäfts vertraut, dieser Tage den M-Roadster. Pünktlich zum planmäßigen Facelift des Zweisitzers nach vier Jahren Bauzeit holen die Münchner den Leistungshammer heraus und implantieren dem Roadster jede Menge M 3 Technik.

Dazu gehört natürlich der Reihensechszylinder mit 252 kW/343 PS, der gerade zum fünften Mal in Folge als Motor des Jahres in seiner Klasse ausgezeichnet wurde. Auch Fahrwerk und Bremsen wurden den höheren Leistungsanforderungen gemäß angepasst. Das Ergebnis der Leistungskur ist ein echter Sportwagen, dem man auch die triste Plastiklandschaft im Interieur verzeihen würde. Muss man aber gar nicht. Die M-GmbH hat sich auch des Innenraums angenommen. Wo im Z4 glatte Kunststoffflächen herrschten, ziert jetzt Leder in Karbonoptik das Armaturenbrett. Auch sonst ist alles deutlich edler ausgepolstert und genarbt. Das dicke Lederlenkrad mit den roten und blauen Nähten liegt passend in der Hand, der Schalthebel klackt und erfreut mit kurzen Wegen. Gleich daneben sitzt der Spaßschalter für den Sport-Modus. Ein kurzer Druck und die Motorelektronik stellt den Wagen scharf. Das Gaspedal braucht weniger Druck, die Reaktion der Technik kommt schneller und unmittelbarer. Der Dreh am traditionellen Zündschlüssel weckt ein echtes Sporttriebwerk, das alle Tonarten der automobilen Klanggestaltung vom heißeren Röcheln über sonoren Brummeln bis hin zum lauten Kreischen beherrscht. Auf kurvigem Geläuf mit wenig Verkehr um einen herum oder gleich auf der Rennstrecke dreht der Motor blitzschnell hoch bis zur Grenze von 8.000 Touren. Damit der Roadster nicht auf Abwege kommt, empfiehlt es sich, die elektronischen Helfer in Form von DSC und Traktionskontrolle eingeschaltet zu lassen. Fahrdynamisch braucht der Z4 keine großen Regeleingriffe. Er bleibt sehr lange neutral um im Grenzbereich ein gut kontrollierbares Übersteuern anzudrohen, das aber elektronisch im Keim erstickt wird. Man kann den M Roadster sehr schnell bewegen (Spitze 250 km/h, 5,2 Sekunden 0-100 km/h), aber man muss nicht. Die Leistung macht auch souverän. Cruisen im großen Gang liegt dem Zweisitzer ebenso gut wie die Kurvenhatz.

Gelassen bewegt bleibt auch der Verbrauch in der Nähe des Durchschnittswerts von 12,1 Litern. Sonst wird schon mal ein Spaßzuschlag fällig. Den nimmt sich BMW auch beim Einkauf. Gegenüber dem normalen Z4 3,0 SI ist der M immerhin rund 17.000 Euro teurer. Mit einem Listenpreis von 57.900 Euro ist er andererseits ein Schnäppchen unter den Sportwagen, die ab und an auch das Etikett Super vorneweg tragen.

Die Preise für das neue Z4 Coupé stehen jetzt fest. Es kommt im Juni 2006 auf den Markt und wird rund 1.500 Euro günstiger sein als die jeweilige Roadster-Variante. So kostet das Z4 3,0 Si Coupé mit 195 kW/265 PS 38.900 Euro. Die M-Version des geschlossenen Zweisitzers liegt bei 55.900 Euro. BMW verspricht durch den steiferen Aufbau des Coupés nochmals dynamischere Fahrleistungen als beim Roadster.

Text und Fotos: Günter Weigel

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