Erste Erfahrungen: Mazda6 MPS

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Platz da – für den Mehr-PS-Mazda: Männer (und Frauen) aufgepasst: wer ein sportliches Auto sucht, aber die Bedürfnisse einer Familie samt Gepäck berücksichtigen will oder muss, der kann jetzt mit dem Mazda 6 MPS seine flotten Neigungen ausleben ohne dass die Verwandtschaft darbt. Mazda hat seine brave Familienlimousine mit der Hausnummer 6 zu einem sehr flotten Geschoss mit Mehr-PS umgewandelt. Das Kürzel MPS steht für Mazda Performance Series und hat seinen Ursprung in der Motorsportabteilung Mazdaspeed. Damit wird klar, dass diese Variante sich deutlich vom normalen Serienmodell unterscheidet.

So sitzt unter der Motorhaube ein 2,3-Liter-Aggregat mit 192 kW/260 PS. Der Benziner mit Direkteinspritzung und Turboaufladung erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 240 km/h. Der Spurt von 0 auf 100 km/h gelingt in 6,6 Sekunden. Beim Fahren fällt auf: es gibt kein Turboloch. Man tippt aufs Gaspedal und der Wagen sprintet los. Selbst beim schaltfaulen Dahingleiten kann der MPS sofort beim Gasgeben seine Leistung mobilisieren und in einen kräftigen Vorschub verwandeln ohne einen niedrigeren Gang einzulegen. Die Kennungsdaten sprechen auch eine ziemlich eindeutige Sprache: die Höchstleistung steht bei 5.500 Umdrehungen bereit, aber schon bei 3.000 Umdrehungen mobilisiert der Vierzylinder sein maximales Drehmoment von 380 Nm.

Dabei begnügt sich der Sportler nach Herstellerangaben mit 10,2 Liter im Verbrauchsmix. Ob dieser vergleichsweise moderate Wert sich im Alltagsbetrieb erzielen lässt, sei allerdings dahin gestellt. Dafür verleiten die knackige Sechs-Gang-Schaltung und das sportliche Fahrwerk doch zu sehr zum Beschleunigen und Kurvenjagen. Ein Allradantrieb mit variabler Drehmomentverteilung sorgt für die Kraftübertragung. Je nach Fahrbahn- und Fahrsituation verteilt das System bis zu 50 Prozent der Antriebskraft auf die Hinterräder. Ein Sperrdifferential mit begrenztem Schlupf unterstützt zusätzlich die Krafttzuteilung zwischen dem linken und rechten Hinterrad. Im Vergleich zur Serienlimousine hat der Mazda 6 MPS einige Spezifikationen erhalten. Die Torsionssteifigkeit ist um 50 Prozent verstärkt worden. Die Bremsen verzögern nun vorne an Bremsscheiben mit einem Durchmesser von 320 Millimeter, hinten erreichen sie 314 Millimeter. Von außen erkennt man den Sportler an der um vier Zentimeter angehobenen Motorhaube, der geänderten Frontpartie, den 18-Zoll-Rädern und an einer Heckschürze mit Spoiler und integrierten Endrohren. Dabei wirkt der Mazda 6 MPS sehr dezent, er hat nichts rowdy-mäßiges an sich. Im Inneren sorgen der Einsatz von Chrom, ein Dreispeichen-Lederlenkrad, ein Tacho mit einer Skalierung bis 280 km/h und stark konturierte Ledersitze für den richtigen Sportsgeist. Ansonsten verfügt die Limousine über eine umfangreiche Serienausstattung unter anderem mit Klimaautomatik, Xenon-Scheinwerfer, einem Bose-Soundsystem und den klassenüblichen Sicherheitsstandards. Auch der Kofferraum ist alltagtauglich geblieben. 455 Liter Gepäckvolumen passen hinein. Das reicht für den Ausflug mit der Familie.

Ab 33.830 Euro steht der Mazda 6 MPS so komplett beim Händler. Nur ein DVD-Navigationssystem (2.300 Euro) und ein elektrisches Glasschiebedach (790 Euro) führt die Preisliste als Extraoptionen auf. Damit ist der Japaner fast ein Schnäppchen auf dem Markt der schnellen Renner. Mazda hofft rund 1.000 Fahrzeuge in Deutschland zu verkaufen. Für die Zukunft ist geplant, alle Baureihen mit einer MPS Offerte anzubieten.

Text: Elfriede Munsch

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