Buchtipp der Woche

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Eduard Zimmermann: Auch ich war ein Gauner. Riva Verlag; 22 Euro.

Dieter Hallervorden: Wer immer schmunzelnd sich bemüht. Autobiographischer Blick zurück nach vorn. Schwarzkopf und Schwarzkopf Verlag; 19,90 Euro.

Ihre Ziele könnten kaum unterschiedlicher sein, und doch ist diesen Zielen eines gemeinsam: Sie haben Eduard Zimmermann und Dieter Hallervorden zu Publikumslieblingen gemacht. Nun haben beide ihre Autobiographie veröffentlicht.

Schon kurz nach dem Start konnte durch Aktenzeichen XY ungelöst ein mysteriöser Mord aufgeklärt, ein weiterer verhindert werden. Letzteres wäre übrigens nicht geglückt, wenn das potentielle Opfer nicht rechtzeitig misstrauisch geworden wäre und sich sicherheithalber das Kennzeichen am Auto der vermeintlichen Kunden gemerkt hätte. Das potentielle Opfer war die prominente Wahrsagerin Madame Buchela, der eine Rolle bei einer großangelegten Erpressung zugedacht worden war.

Die Verbrechensbekämpfung via TV-Bildschirm wurde zur Dauereinrichtung im deutschen Fernsehen und inspirierte auch andere Länder, vergleichbare TV-Formate auszustrahlen. Eduard Zimmermann, der die Idee dazu hatte, gibt sich in seiner Autobiographie aber erstens sehr bescheiden und zweitens mitunter nicht ganz so ernst wie in den XY-Folgen. Auf dem Cover posiert Ganoven-Ede – durchaus selbstironisch – mit Hut und undurchdringlichem Blick wie einer, der selbst nicht wenig auf dem Kerbholz zu haben scheint.

Ungewohnt ernsthafte Töne finden sich hingegen bei Dieter Hallervorden. Doch wer sein Publikum zum Lachen bringen will, muss selbst die Fähigkeit besitzen, ernst zu sein. Der Spaßmacher der Nation, zu dessen Evergreens die TV-Serie Nonstop Nonsens und das Spaß-Duett mit Helga Feddersen (Du, die Wanne ist voll) gehören, erzählt kurzweilig und spannend aus einem wahrlich bewegten Leben. Und immer wieder mischt sich in seine witzigen Beschreibungen (etwa der eigenen Schulzeit) jene Portion Ernsthaftigkeit, die einen Spaß erst richtig spaßig macht. Im September ist Dieter Hallervorden 70 Jahre alt geworden. Doch lässt er keinen Zweifel daran, dass er das eigentliche Rentenalter als Un-Ruhestand begreifen wird. Dem Publikum kann's nur recht sein.

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