Erste Erfahrungen: Audi A4 Cabrio

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Sehen und gesehen werden: Keine Frage, am schönsten ist ein Autodach, wenn es aus Sonne und blauem Himmel besteht, ergänzt höchstens durch eine paar Schleierwölkchen. Die Möglichkeit der grenzenlosen Kopffreiheit offeriert Audi jetzt mit dem gründlich überarbeiteten A4 Cabriolet.

Weder die Proportionen noch die grundsätzliche Ausrichtung des Cabrios wurden wesentlich verändert, seit das erste Cabrio mit den vier Ringen im Markenemblem 1991 auf den Markt kam. Das neue Cabrio zeichnet sich durch einen dynamischen und selbstbewussten Auftritt aus. Dazu trägt in erster Linie das Gesicht mit dem markanten Singleframe bei. Die Trapezform des Grills wird in der Konturierung der Motorhaube fortgeführt. Die Seitenlinie bleibt elegant und sportlich. Klare Flächen, straffe Linienführung, ganz wie man es vom Audi-Design erwartet. Die Ingolstädter gehen bewusst keine designerischen Experimente ein. Schließlich wird der Zeichenstil des Hauses überall gelobt und die Kunden honorieren die Formensprache durch fleißige Bestellungen. Wohltuend konservativ ist auch das Interieur gehalten. Charakteristisch wirkt hier vor allem das neue Lenkraddesign mit der Airbagabdeckung im Single-Frame-Look des Kühlergrills. Holz und Leder in der von Audi gewohnten feinsten Verarbeitungsqualität, gepaart mit ein wenig Aluminium und hochwertigen Kunststoffen hier und da, runden das Bild ab.

Offen sind fast alle Cabrios schön, geschlossen sieht das schon mal anders aus. Audi setzt beim neuen Cabrio weiterhin auf ein Dach aus Stoff und verschließt sich dem Trend zum Klappdach aus Blech. Aus gutem Grund: Das Stoffdach ist leichter und es nimmt geöffnet weniger Platz ein als ein Blechdach. Zudem ist die Stoffverarbeitung mittlerweile auf so hohem Niveau angelangt, dass man in geschlossenem Zustand fast das Geräuschniveau einer Limousine erreicht. Optional bietet Audi zudem das so genannte Akustikverdeck an, das durch eine noch bessere Schallisolierung die Unterschiede zum festen Dach weiter minimiert. Zum Öffnen und Schließen genügt ein Knopfdruck, der bis 30 km/h auch bei bewegtem Fahrzeug zum Erfolg führt. Das reicht aus, um in der Stadt einem Regenguss schnell auszuweichen oder, andersherum, spontan die Sehenswürdigkeiten an den Tischen der Straßencafes besser würdigen zu können. Natürlich ist das gelassene Flanieren auf den Boulevards zum Sehen und Gesehen werden nur eine Stärke des Audi A4 Cabrios. Eine andere ist der sportliche Galopp auf kurvigem Geläuf, wofür die Fahrwerkskomponenten deutlich verbessert wurden. Die Aufrüstung beim Fahrwerk geht einher mit einem Plus an Leistung, das die neuen Motoren bereitstellen. Zum Verkaufsstart im Februar bietet Audi drei Ottomotoren und zwei Diesel an. Während der Einstiegsmotor mit 120 kW/163 Turbo-PS aus 1,8-Litern Hubraum schon im Vorgänger eingesetzt wurde, sind die beiden Direkteinspritzer neu. Der 2,O TFSI mit 147 kW/200 PS und der 3,2 FSI V6 mit 188 kW/255 PS liefern reichlich Dampf an die Antriebsräder. Das gilt natürlich auch für die Diesel. Den Einstieg markiert der 2,0 TDI mit 103 kW/140 PS. Der 3,0 TDI mit 171 kW/233 PS ist mit 450 Newtonmetern Drehmoment der Bulle unter den Cabriotriebwerken. Die Leistung wird per Frontantrieb oder, optional, über alle vier Räder auf die Straße gebracht. Zwischen Motor und Räder liefert Audi manuelle Schaltungen mit fünf- oder sechs Gängen und stufenlose oder sechsgängige Automatikgetriebe, so dass für jeden Geschmack etwas im Angebot ist. Vor allem die neuen Benziner überzeugen. Weil sie weniger schwer auf der Vorderachse lasten als die Selbstzünder, wirkt das Auto spritziger und in Kurven agiler. Die Verbräuche bewegen sich bei den Benzinern zwischen 8,5 und 11,2 Litern, bei den Dieseln liegt die Spanne zwischen 6,4 und 8,6 Litern.

Die Ausstattung ist komplett, was die Sicherheit angeht. Darüber hinaus liefert Audi jede Menge Optionen. Der Basispreis für den 1,8 T stieg um 100 Euro auf 33.900 Euro. Der TFSI kostet ab 39.300 Euro, der 3,2 FSI 43.400 Euro. Die Diesel starten bei 35.300 und 43.400 Euro.

(Text: Günter Weigel)

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