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Ringo Starr: Postcards From The Boys.
Mit Postkarten von John Lennon, Paul McCartney und George Harrison.
Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag; 29,90 Euro.

Yoko Ono als Gift für the Fab Four und Hauptgrund für ein ewig währendes Zerwürfnis der Beatles? Dauerhaft nicht stattfindende Kommunikation der Pilzköpfe nach ihrer Trennung 1970? Alles Quatsch! Die Postkarten, die Ringo Starr von John, Paul und George über Jahrzehnte hinweg bekommen hat, sprechen eine ganz andere Sprache.

Sie sind kurz, bestehen manchmal nur aus einem Satz, vielleicht sogar nur aus einer Zeichnung und dem Frontmotiv. Love, J+Y wünschen dem Drummer kurz und bündig John & Yoko aus Los Angeles. Manche Postkarten werden kurzerhand an die Adresse des Apple-Studios in London geschickt, weil man bei Ringos Lust am Wechsel des Wohnorts nicht immer wissen konnte, ob ein Schriftstück nach Hause ihn auch erreichen würde, weil es zu Hause gerade mal nicht wirklich gab. George Harrison und seine Frau Olivia schicken ein skurriles Schildkröten-Motiv, sich an Ringos (und die eigene) Vorliebe für warme Gefilde erinnernd. Im eher kühlen Hamburg wurde Deutsch gelernt und der knurrende Magen mit heißen, dicken Pfannkuchen mit Zitrone und Zucker gewärmt und beruhigt.

51 Postkarten hat Ringo Starr hier veröffentlicht, liebevoll-lakonisch kommentiert – und sich dabei – wie nebenbei – endgültig von dem Ruf befreit, doch immer irgendwie im Schatten der anderen drei Beatles gestanden zu haben.

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