CD-Tipp der Woche

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Ulrich Roski: Schwoche sprach zu seiner Schwochen…(Conträrmusik)

In den siebziger Jahren schafften seine Titel den Sprung in die Hitparaden – nicht unbedingt typisch für einen Künstler, der sich als Wort-Klauber im besten Wortsinne verstand, als Kleinkünstler mit großem Geist und ausgeprägtem Hang zum Wortspiel. Mit Titeln wie Des Pudels Kern und Man darf das alles nicht so verbissen sehn wurde Ulrich Roski populär. Später zog es ihn dann wieder vermehrt auf die Kleinkunstbühnen. Die Themen schienen ihm nie auszugehen – er selbst schrieb diese Tatsache nicht unbedingt seiner Phantasie zu: Vielmehr, so sagte er, lägen die Themen für seine ironisch-witzigen Sprachspiele schlicht auf der Straße. Mit fast unglaublichem Galgenhumor verarbeitete er in seinen letzten Lebensjahren in Bühnenprogrammen auch seine Krebserkrankung, an deren Folgen er im Februar 2003 verstarb.

Das Lübecker Label Conträrmusik hat sich der Aufgabe verschrieben, eine Ulrich-Roski-Werkschau auf CD zu veröffentlichen. Nach Rückblick und Jahre später ist nun mit Schwoche sprach zu seiner Schwochen der dritte Teil erschienen. Sowas gibt es nur im Leben – schon der erste Titel sagt ganz genau, worum es geht: Um den ganz normalen Wahnsinn des allzu menschlichen Alltags.

Die Fähigkeit, mit Humor zu sehen, was irgendwie mit Humor gesehen werden kann, hatte Roski in besonderem Maße. Das erklärt auch, warum seine Werkschau zwar Titel von gestern verzeichnet, diese Titel jedoch ganz und gar nicht von gestern sind.

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