Erste Erfahrungen: Toyota Avensis 2,2 D Cat

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Mehr Kraft für Diesel bietet Toyota ab sofort im Avensis an. Der neue 2,2-Liter-Vierzylinder mit dem D-Cat Abgasreinigungssystem leistet 177 PS/130 kW und stemmt 400 Nm Drehmoment an die Kurbelwelle. Eine 150 PS/110 kW-Version ohne D-Cat kommt im Herbst. Mit den neuen Dieseln reagieren die Japaner auf den Kundenwunsch nach mehr Leistung. Immerhin 80 Prozent der Kunden in der Mittelklasse orderten nach Toyota-Angaben im vergangenen Jahr einen Diesel mit mehr als 130 PS. Diese hatte zwar die Konkurrenz aus Wolfsburg, Ingolstadt, München und Stuttgart im Angebot, Toyota hingegen nicht. Dort war bei 116 PS Schluss. Der neue Diesel erwies sich bei ersten Testfahrten als gleichermaßen leise wie leistungsstark. Anscheinend sorgt die aufwändige Abgasnachbehandlung in Verbindung mit der Turbotechnik und dem Commonrailsystem für eine gute Geräuschdämmung. Erleichternd kommt hinzu, dass Toyota den Diesel mit einer für diese Art Motoren ausgesprochenen niedrigen Verdichtung von 15,8:1 betreibt. Dadurch wird das Verbrennungsgeräusch weicher und angenehmer für die Ohren. Theoretisch sinkt durch eine geringere Verdichtung der Wirkungsgrad eines Dieselmotors, was wiederum zu Verbrauchsnachteilen führt. Mit einem Durchschnittswert von 6,1 Litern bleibt der 2.2 D-Cat aber im Rahmen des Wettbewerbs. Betrachtet man die Leistung und das aufwändige Abgassystem, dass die gültigen Werte um 50 Prozent unterbietet und selbst die diskutierten Normen für Euro 5 schaffen könnte, ist der Verbrauch sogar sehr gut. Nach der Premiere im Avensis kommt der Diesel nach und nach in weitere Modelle des Toyota-Konzerns. So wird er im nächsten Lexus IS erstmals für Vortrieb per Selbstzünder sorgen. Einziger Wermutstropfen bislang: Es gibt den Motor im Avensis nur mit Sechsgang-Handschaltung. Eine Automatik, die gut zum komfortablen und kräftigen Charakter des Motors passen würde, ist nicht im Angebot. Die Preise für den Avensis 2.2 D-Cat beginnen bei 27.450 Euro. Der 2,2 D-4d mit 150 PS kostet ab 26.150 Euro.

Text: Günter Weigel

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