Test-Tour: Audi A8 4.2 TDI

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citius, altius, fortius oder auf gut Deutsch: schneller, höher, weiter. So lautete einst das Motto des Sports in der olympischen Antike. Fast könnte man meinen, die deutschen Premium-Hersteller der Auto-Industrie hätten sich diesen Spruch bei der Entwicklung ihrer nicht gerade muskel- aber doch drehmoment-bepackten Dieselmotoren auf die Fahne geschrieben. Die Gier nach der Kraft aus der Selbstzünder-Technik scheint schier unerschöpflich. Im Moment hat mal wieder der Hersteller, der zwar keine fünf olympischen, aber dennoch vier achtbare Ringe aufweisen kann, die Nase vorn. Im A8 4.2 TDI stellt Audi den stärksten Dieselmotor der Welt vor, ein wahres Prachtstück an Ingenieurskunst.

Einer, der dies mit sichtlichem Stolz und Wohlbefinden sagt, ist Audi-Chef Martin Winterkorn, der die Strategie des Hauses, sportliche Motorleistungen mit elegantem Design und hohem Komfort miteinander zu verbinden, derzeit als das Erfolgsgeheimnis der Ingolstädter preist. In den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres, so Winterkorn, habe Audi weltweit um 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr zulegen können. Allein in Deutschland haben wir im Mai ein Wachstum von 32 Prozent registriert, gibt der bekennende Fan des FC Bayern München zufrieden preis.

In der Tat, sein neuer Platzhirsch im Dieselgehege ist ein Acht-Ender mit Stern. Ein Leichtgewicht (das Biturbo-Aggregat wiegt bei einem Gesamtgewicht des Fahrzeugs von 1.945 Kilo gerade mal deren 225) zwar, aber eines, das dem A8 zum lucky punch auf der Überholspur verhilft. Ein elegantes, kraftvolles und dennoch sportliches Fahrzeug, zu dessen serienmäßigen Attributen Allradantrieb, Sechsgang-Tiptronic und Luftfederung gehören. Für 81.000 Euro Minimum kann man den Wagen jetzt bestellen. Der Zündschlüssel zum Auto soll im September dann auch erhältlich sein.

Bei unseren Testfahrten war leider nicht zu ermitteln, wer denn nun mehrjubilierte: der mit einem Drehmoment von 650 Newtonmeter ausgestatte 326 PS starke Selbstzünder, oder der Fahrer, der die seidenweiche und zugleich bullige Kraft dieses Achtzylinder-Diesels umsorgen durfte. Die 5,06 Meter lange Limousine fährt sich wie ein Sportcoupé, sie offenbart Geschmeidigkeit, Antrittsvermögen und souveräne Leistungsentfaltung auf der Landstraße wie auf der Autobahn, dass es eine wahre Lust ist. Dabei soll sich das Aggregat mit 9,4 Liter Dieselkraftstoff auf 100 Kilometer begnügen. Das sind noch einmal 0,2 Liter weniger als beim Vorgängermodell, das es nur auf 275 PS brachte.

Doch der A8 4.2 TDI ist nicht nur ein Sportler, sondern auch ein Gesundheitsapostel. Audi hat die Limousine serienmäßig mit je zwei Katalysatoren und Rußpartikelfiltern ausgestattet. Die CO2-Emission liegt bei etwa 255 g/km. Wer den Ingolstädter Reise-Express noch weiter veredeln will, der hat dazu reichlich Gelegenheit. Etwa mit einer Einparkhilfe, die zusätzlich optisch die Abstände der Hindernisse vor und hinter dem Auto anzeigt, ein kombiniertes Kurven- und Abbiegelicht oder ein digitales Radio. Hifi-Spezialist Bang & Olufsen hat seines zum kompletten Wohlbefinden beigetragen und eine spezielle Musikanlage für den A8 entwickelt. Dazu gehören 14 über den Innenraum verteilte aktive Lautsprecher mit einer Leistung von mehr als 1.000 Watt. Womit wir wieder beim Anfang wären: Citius, altius, fortius …

Text: Jürgen C. Braun

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