Erste Erfahrungen: Volkswagen Polo

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Golf V, Golf Plus, Passat und nun Polo. Wolfsburg lässt nicht locker und ist schnurstracks unterwegs zu selbst ausgelobter neuer Emotionalität. Ein weiterer Überbringer dieser Botschaft ist der neue Polo, der 30 Jahre Kleinwagen-Dasein wie einen abgewetzten Anzug abgelegt hat.

Wenn es nach Volkswagen-Sprecher Jörg Walz, der die Absichten seines Arbeitgebers in verbale Konturen fasste, geht, dann kommt demnächst fast niemand in dieser unserer Republik am Volkswagen Polo vorbei: Junge Familien, Neu-Einsteiger, flotte und jung gebliebene Senioren und Hausfrauen, die ein chices City-Car suchen.

Der neue Polo soll das verbreiten, was ein erfolgreiches Sondermodell früherer Polo-Generationen suggerierte: Fun, also nichts anderes als Spaß. Und dazu gehört nun einmal in erster Linie ein erfrischender optischer Auftritt. Demzufolge lehnt sich die Erscheinung des Polo, den das Haus Volkswagen vor 30 Jahren als preiswertes Brot-und-Butter-Auto einführte nun in Sachen Aussehen und Ausstattung an höherwertige Schwestermodelle an.

Der Polo des Jahres 2005 ist die optische Re-Inkarnation des neuen Passat ein bis zwei Stufen tiefer: Ein trapezförmiger, sich nach unten verjüngender Kühlergrill mit neuen rechteckigen Scheinwerfern, deren Mitte kreisrund ausgeformt sind. Mehr Augen als Scheinwerfer sollen sie dem Betrachter offenbaren und für eine Welle sympathischer Spontaneität sorgen. Kreiselemente finden sich auch in den Rückleuchten des etwas gestrafften Hecks wieder. Etwas ausufernder als beim Vorgänger ist die bis dato eher flache Nase geworden. Während Breite und Höhe unverändert geblieben sind, wuchs der Polo in der Länge um zwei Zentimeter auf 3,92 Meter.

Haben sich Auftritt, Botschaft und Zielgruppe geändert und verselbständigt, so bleibt doch die Modellpolitik: Auch den neuen Polo gibt es mit zwei oder vier Seitentüren, auch in Zukunft stehen drei Ausstattungsniveaus zur Verfügung. Die serienmäßige Ausstattung an Sicherheits-Elementen ist lobenswert: Alle Modelle verfügen über ABS, vier Airbags und darüber hinaus über elektrische Fensterheber an den Vordertüren sowie Zentralverriegelung. Dagegen haben einige hilfreiche Heinzelmännchen aus der hohen Wolfsburger P-Welt (Phaeton und Passat) Einzug in die niedere P-Welt (Polo) gehalten. Gegen Aufpreis, versteht sich: Park-Sensoren, Kopfairbags oder ESP, das jedoch in allen Motor-Varianten mit mehr als 100 PS serienmäßig ist. Gratis, quasi als Beigabe zum 30. Geburtstag der Marke, gib es neues Lenkrad, das Wolfsburg allen neuen Polo-Modellen zugesteht.

Wer sich nach einem geeigneten Aggregat umsehen will, hat die Qual der Wahl: Fünf Benziner zwischen 55 und 100 PS, vier TDI-Selbstzünder von 70 bis 130 PS sind begierig darauf, ihr Werk unter der neu konturierten Haube zu verrichten. Bei unseren ersten Erfahrungen nahmen wir uns in erster Linie die beiden Einstiegsmotoren vor und waren dabei besonders vom Drehmoment und der Agilität des neuen 70 PS starken Diesel-Aggergats sehr angetan.

Trotz gestiegenen Ausstattungswertes bleiben die Einstiegspreise unverändert. Der Polo mit dem 55 PS starken 1,2-Liter-Benziner kostet 11.250 Euro, der Einstiegs-TDI (70 PS) ist ab sofort ab 13.485 Euro zu ordern.

Text: Jürgen C. Braun

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