DTM: Ein Sammelbecken der Formel-1-Stars

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Bereits mehr als 50.000 Karten verkauft: DTM startet am Sonntag in ihre bisher spektakulärste SaisonHOCKENHEIM. Noch mehr Rennen im Ausland, noch spektakulärere Kurse, noch mehr Stars: Die deutsche Tourenwagenmasters (DTM), die am kommenden Wochenende in Hockenheim in die Saison 2005 startet, wird erneut aufgewertet. Allein fünf der elf Rennen werden im Ausland ausgetragen, darunter einer auf einem eigens für die DTM errichteten Stadtkurs in Moskau. Nachdem nun der zweifache Weltmeister Mika Häkkinen (Mercedes) ebenfalls in der weltweit schnellsten Tourenwagenserie antritt, erweist sich die DTM immer mehr als Sammelbecken ehemaliger Stars der Königsklasse des Motorsports. Weitere Namen werden bereits gehandelt.Mika Häkkinen weiß, was auf ihn zukommen wird: Ich kann nicht mit der Einstellung kommen und sagen, hallo ich bin der Formel-1-Weltmeister, macht mal alle Platz hier. Nein, in der DTM muss man präzise und konstant fahren. Es gibt viele junge Piloten, die haben mir da einiges an Erfahrung voraus. Ein kleiner Fehler kann dich gleich mehrere Plätze kosten. So wie der 36jährige Finne, der als Werksfahrer einen etwa 500 PS starken AMG-Mercedes C-Klasse pilotieren wird, denken auch andere. Die Formel-1-Stars werden von den jungen Fahrern mächtigen Druck bekommen. Das verspricht spannende Rennen, prophezeit Hans-Werner Aufrecht, Vorsitzender der die DTM ausrichtenden ITR.Spektakulären Motorsport mit Titelverteidiger Matthias Ekström (Audi A4 DTM), Tourenwagenkönig Bernd Schneider (Mercedes) und den weiteren ehemaligen Formel-1-Piloten Jean Alesi (Mercedes), Allan Mc Nish (Audi) und Heinz Harald Frentzen (Opel Vectra) erwarten wohl auch die Fans. Bereits zu Wochenbeginn waren 50.000 Tickets für das Auftaktrennen auf der badischen Formel-1-Rennstrecke verkauft worden. Und schon jetzt wird darüber spekuliert, ob mit dem Schotten David Coulthard im kommenden Jahr das nächste Aushängeschild aus dem Zirkus Ecclestone in einem Mercedes-DTM-Fahrzeug sitzen wird. Coulthards Vertrag mit seinem jetzigen Arbeitgeber Red Bull läuft zum Ende der Saison aus.Für die Hersteller ist die Rennserie aber auch ein Schaulaufen für ihre Serienprodukte: Opel Vectra, Audi A4, Mercedes C-Klasse. Das hört sich eher nach Schauraum des nächsten Autohändlers um die Ecke als nach Autorennen an. Demzufolge steht heuer auch eine Europäisierung der Serie an, wollen die Autobauer doch möglichst vielfältig und breitflächig Werbung für ihre Produkte machen. Fünf Auslandsrennen enthält der Rennkalender, darunter eines auf dem spektakulären Ardennenkurs in Spa-Francorchamps. Ein weiterer Lauf wird auf einem Stadtkurs in Moskau, wo man sich weitere Absatz-Ressourcen verspricht, ausgetragenGeplant war in diesem Jahr auch der Auftritt eines weiteren Ex-Formel-1-Piloten, doch ob Jonny Herbert (40) jemals in einem MG ZT V8 an den Start gehen wird, ist angesichts der prekären finanziellen Lage des letzten verbliebenen britischen Automobil-Herstellers fraglich. Ursprünglich hatte das MG-Management erklärt, dass man beim dritten Meisterschaftslauf in Spa (15. Mai) als vierter Hersteller in die Serie einsteigen wolle. Das Beispiel MG gilt wohl für die gesamte Serie auch als Warnung. Bei aller räumlichen Ausdehnung und weiter steigenden Attraktivität der Serie müssen wir auch die Kosten im Auge behalten, setzt Mercedes-Sportchef Norbert Haug Prioritäten. Text: Jürgen C. Braun

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