Wenn die Luft raus ist …

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RunOnFlat-Reifen von Good Year jetzt im Erstausrüster-Geschäft

Das hässliche Geräusch, wenn – mpffffft – so gaaaanz langsam die Luft aus dem Reifen entweicht, ein hör- und fühlbares Holpern andeutet, dass da unten irgendwas nicht mehr stimmt, ist der Alptraum eines jeden Autofahrers. Reifenpanne! Das heißt anhalten, Wagenheber raus, Auto aufbocken, Finger schmutzig machen, Reifen wechseln. Irgendwas, was nun wirklich nicht sein muss, und was die wenigstens von uns auch in der Fahrschule mal gelernt haben. Dass – laut Statistik – jede(r) Autofahrer(in) nur einmal im Leben eine Reifenpanne hat, interessiert in dem Moment, wo es einen trifft, wirklich wenig.

Aber die Technik bleibt Gott sei Dank nicht stehen. Kluge Ingenieure haben mittlerweile Reifen entwickelt, die die Fähigkeit besitzen, auch bei völligem Druckverlust mit einer bestimmten Geschwindigkeit noch eine ansehnliche Strecke zurücklegen zu können. Notlaufeigenschaften nennt man so was. Der erste Hersteller, der sich mit der Serienproduktion eines solchen Pneus beschäftigt hat, war Good Year. Auf dem mächtigen US-Sportwagen Corvette präsentierte der weltweit größte Reifenhersteller im Jahr 1988 den ersten Notlaufreifen mit verstärkten Seitenwänden. Diese ermöglichten es, auch bei völligem Luftdruckverlust noch etwa 80 Kilometer weit mit einer Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h zu fahren.

Der Hersteller gab diesem klugen Reifen den Namen Extended Mobility Technology (EMT), worunter sich bestenfalls Anglistik-Professoren etwas vorstellen konnten. Da aber nicht nur solche Zeitgenossen einen Good year-Reifen fahren, hat der Hersteller seinem schwarzen Gold mit den Notlaufeigenschaften jetzt den Namen RunOnFlat mit auf den Weg gegeben. Das heißt auf gut deutsch so viel wie Fahr mit einem Platten weiter. Wenn die Luft raus ist, muss sie also noch längst nicht völlig raus sein. Vor allem, was das weitere Vorwärtskommen betrifft.

Die Good-Year-Ingenieure haben die Reifen der ersten Generation mit Notlauf-Eigenschaften natürlich längst weiter entwickelt. Im Vergleich zu dem Corvette-Pneu Ende der achtziger Jahre sind die RunOnFlat-Reifen der neuesten Generation sehr viel komfortabler und garantieren zudem ein besseres Fahrverhalten. Das resultiert vor allem aus einer weniger steifen Seitenwand. Der renommierte Reifenproduzent bringt den neuen RunOnFlat jetzt im Erstausrüstergeschäft auf unsere Straßen. So werden für den neuen 3er BMW RunOnFlat-Reifen in den Größen 205/55 R16, 225/50 R16 und 205/50 R17 bereits angeboten. Noch in diesem Frühjahr will Good Year vier weitere Größen folgen lassen. RunOnFlat-Reifen sind etwa 20 Prozent teurer als Gummifüße ohne diese Eigenschaften.

Ein weiterer Vorteil von Reifen mit Notlaufeigenschaften verbirgt sich nicht auf, sondern im Auto: Ein Fahrzeug, dass über solche Reifen verfügt, benötigt zwar ein Kontrollsystem, um den Reifendruck zu messen, da jedoch kein Ersatzrad mehr benötigt wird, ergibt sich demzufolge auch mehr Platz für Laderaum oder Beinfreiheit.

Text: Jürgen C. Braun

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