Erste Erfahrungen: Chrysler 300 C 2.7

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Fahrzeuge der Oberklasse von Importeuren haben es hierzulande nicht leicht. Diese Erfahrung machten beispielsweise Renault mt dem Safrane oder auch Lancia mit dem K (Kappa). Chrysler beschreitet daher mit der US-S-Klasse 300 C neue Wege.

Fünf Meter Auto am Stück aus Amerika wollen in good Old Europe erst mal verkauft werden. Stürmte Chryslers neues Flaggschiff, der 300 C, in der angestammten Heimat nach der Markteinführung die Hitparade der Verkaufslisten, so zeigten ihm die Käufer diesseits des großen Teiches bisher die kalte Schulter. Um uns die Wartezeit auf die Dieselversion, die im nächsten Jahr mit Mercedes-Benz-Technik bei uns eingeführt wird, zu verkürzen, soll die neue Einstiegsversion Chrysler 300 C 2.7 nun schon einmal den Boden für das Flaggschiff der Amerikaner hierzulande bereiten. Daher steht ab sofort im Schaufenster der heimischen Händler neben dem bärenstarken HEMI-V8- und einem 3,5-Liter-Motor eine Version mit einem 2.7-Liter-V6-Aggregat. Der stemmt 193 PS auf die Kurbelwelle und gebärdet sich auch nicht gerade als Schluckspecht an der Zapfsäule. Ein Malus, mit dem sich Limousinen der Marke Straßenkreuzer immer noch in den Köpfen europäischer Auto-Liebhaber herum schlagen müssen. 10,8 Liter Normalbenzin auf 100 Kilometer sind da fast schon ein Lockvogel-Angebot.

Trotz seiner 1,8 Tonnen Lebendgewicht reüssiert der 300 C in der V6-Motorisierung über das Prinzip von der Trägheit der Masse. Der Vierventiler mit seinem maximalen Drehmoment von 257 Newtonmeter bei 4.000 U/min braucht 11,1 Sekunden von Null auf 100 und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h. Die Viergang-Automatik des Hecktrieblers stammt noch aus der 3,5-Liter-Version und dürfte nicht unbedingt ein Verkaufs-Katalysator werden. Wer jedoch Mut zu ein wenig erfrischender Retro-Perspektive im Design sein eigen nennt, der wird sich beim mächtigen Karosserie-Outfit mit den hohen 18-Zoll-Walzen wehmütig an Bonnie-and-Clyde-Zeiten seligen Angedenkens erinnert fühlen. Der Preis für den automobilen Big Mäc Light: 34.990 Euro.

Text: Jürgen C. Braun

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