Erste Erfahrungen: Škoda Octavia Kombi

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Auf dem Pariser Autosalon im Oktober hatte die tschechische VW-Tochter Škoda den Nachfolger ihres Bestsellers schon einmal vorgestellt. Ab dem 15. Januar 2005 kommt er nun zu den Händlern: Der neue Octavia Kombi. Wann immer unter Autofreunden das Stichwort Octavia, gleich ob Limousine oder Kombi fiel, dann folgte sogleich auch der Satz: Schau Dir den mal an und vergleich den mal mit einem Passat, da sparst Du jede Menge. Kannibalismus also im eigenen Laden, im VW-Konzern? Tatsache ist, dass die Tschechen auch mit dem Octavia Kombi der nächsten Generation diese Erfolgsgeschichte weiter fortschreiben und an die sehr guten Absatzzahlen des Vorgängers anknüpfen wollen. Bei unseren ersten Erfahrungen mit dem Neuen haben wir auf den ersten Blick festgestellt: Der Lademeister aus Mlada Boleslav ist ein richtiges Lifestyle-Auto geworden. Chic mit fließenden Linien geschnitten, einer sanft abfallenden Dachkante und jede Menge ausgereifter VW-Technik an allen Ecken und Enden. Wie aber steht es mit dem Nutzwert?

Wir waren zuerst sehr skeptisch, als wir den Kombi auf diesen Aspekt hin untersuchten, dachten hier wurde zugunsten der Optik an der Alltagstauglichkeit geknausert. Doch wir hatten uns getäuscht. Unter der schmucken Fassade verbirgt sich ein großer Laderaum, der in dieser Fahrzeugklasse richtungsweisend sein dürfte. Schon im Normalfall fasst der Škoda Octavia Kombi 580 Liter. Bei umgeklappter Rücksitzbank lässt sich dieser Wert auf bis zu 1.620 Liter erweitern. Die Rücksitzbank ist zudem im Verhältnis 1/3 zu 2/3 geteilt umklappbar.

Wer auf bewährte Technik aus Wolfsburg setzt, der muss – so unsere ersten Erfahrungen – nicht auf den Golf Kombi warten, denn der kommt erst in zwei Jahren. Mit seiner Länge von 4,57 Metern, einer Breite von 1,77 Metern und einer Höhe von 1,47 Metern liegt der Škoda Octavia Kombi irgendwo gut positioniert zwischen der unteren Mittelklasse und der Mittelklasse. Wenn man denn diese Unterscheidungen im Nischendasein vieler Automobile noch treffen mag.

Zur Markteinführung Mitte Januar 2005 wird Škoda den Octavia Kombi mit fünf verschiedenen Motorisierungen in drei Ausstattungsversionen (Classic, Ambiente, Elegance) anbieten. Unter den Triebwerken sind ein 1.6-Liter-Benziner mit 102 PS, zwei Benziner mit Direkteinspritzung (1.6 l FSI/115 PS und 2.0 l FSI/150 PS) sowie die beiden Dieselaggregate (1.9 l TDI mit 105 PS und 2.0 l TDI mit 140 PS). Neben den standardmäßigen Schaltgetrieben mit fünf und sechs Gängen ist auch ein modernes Automatikgetriebe mit sechs Gangstufen für die Benzin-Variationen erhältlich. Feinste Schalttechnik gibt es bei den Selbstzündern, denn diese werden ab Mai 2005 auch mit einem hochmodernen Direktschaltgetriebe (DSG) angeboten.

Bei unseren ersten Erfahrungen machten alle zur Verfügung stehenden Antriebsvarianten einen kraftvollen, ruhigen und drehmomentstarken Eindruck, wobei der große Diesel sicherlich für jene Käuferschicht von Interesse sein dürfte, die lange Strecken zurück legen muss. Im Innenraum ist die Wahlverwandtschaft zur großen Mutter aus Wolfsburg deutlich erkennbar. Alles macht einen gediegenen und durchdachten Eindruck, die Sitze bieten großen Seitenhalt und auch in der zweiten Reihe müssen sich etwas größer geratene Zeitgenossen nicht mit einem Miniangebot an Platz zufrieden geben. Das geht schon fast in die Bereiche des höherklassigen Superb aus gleichem Hause. Der Kombi verrät zudem mit vielen Ablagemöglichkeiten und Staufächern hohe Alltagstauglichkeit. Die Preisliste für den neuen Škoda Octavia Kombi beginnt bei 16.740 Euro für das Einstiegsmodell mit 1.6-Liter-Benzinmotor und endet bei 24.700 Euro für den großen Diesel in der Elegance-Ausstattungmit Sechsgang-Getriebe.

Text: Jürgen C. Braun

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