Erste Erfahrungen: Hyundai Santa Fe

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Go West – Den Ohrwurm der Pet Shop Boys nahmen sich die Namensgeber aus dem Hause Hyundai zu Herzen, als sie vor einigen Jahren einen ebenso gängigen und einschlägigen wie auch prägnanten Begriff für ihren kleinen Geländewagen suchten. Fündig wurde man schließlich im heutzutage nicht mehr ganz so wilden Westen. Der Santa Fe rollte als südkoreanischer SUV auf unsere Straßen. Vor kurzem folgte ihm mit dem Tucson eine weitere automobile Wahlverwandtschaft, die den Namen einer US-Stadt trägt, die ein wenig Abenteuer-Romantik verspricht. In zwei Jahren soll der Santa Fe der zweiten Generation auf dem Sektor der leichten Geländegängigen neue Markanteile erobern, fürs erste wurde ihm jetzt ein letztes Facelift verordnet.

Ihr größtes Pfund, nämlich das überaus günstige Preis-/Leistungs-Verhältnis hängen die Autobauer aus Südkorea auch beim überarbeiteten Santa Fe wieder ziemlich hoch. Mit 19.490 Euro blieb die Einstiegsversion erneut unter der magischen Grenze von 20.000 Euro, wenngleich der Preis der Basisversion um etwa 700 Euro angehoben wurde. Dafür spendierte Hyundai dem Fronttriebler jedoch 15-Zoll-Alufelgen und eine Klimaautomatik. Nachdem Hyundai den mächtigen Schlammwühler Terracan erst vor kurzem aufgewertet hat, sieht sich der Hersteller nun mit diesen drei Modellreihen auf dem Offroad-Markt sehr gut aufgestellt.

Neben ein paar optischen Retuschen (neuer Frontgrill, geänderte Heckschürze und veränderte Rückleuchten-Einheiten), wurden verschiedene Maßnahmen vorgenommen, die den Santa Fe ein wenig höher positionieren sollen. Alle Allradler weisen nunmehr in der Basis-Ausstattung Klimaautomatik, Bordcomputer und Tempomat auf. Das Interieur stattete man mit einem neuen Zweifarben-Design aus, das sich nach unserer ersten Begutachtung allerdings zuweilen auch heftig beißt.

Ungeachtet dieser deutlichen Aufwertung findet sich die wichtigste Neuerung unter der Haube, wo jetzt auch der VGT-Diesel arbeitet. Dieses Triebwerk leistet dank einer variablen Ladergeometrie und einer modifizierten Einspritzung zwölf PS mehr (125) als der bisherige 2.0-Liter-CRDi. Das Aggregat, das Hyundai in Zusammenarbeit mit Detroit Diesel entwickelt hat, machte auf uns bei unseren ersten Erfahrungen einen agilen Eindruck. Dank des deutlich gesteigerten Drehmoments von 285 Nm bei 2.600 Umdrehungen erweist sich diese ab 27.290 Euro erhältliche Version als besonders durchzugskräftig. Neben den beiden Dieselmotoren bietet Hyundai für den Santa Fe weiterhin die bisher bekannten Benziner an: einen 2,4-Liter-Vierzylinder mit 146 und einen 2,7-Liter-V6 mit 173 PS.

Damit hat Hyundai für den Santa Fe vier Motorisierungen und drei verschiedene Antriebssysteme aufzuweisen. Neben dem reinen Front- und dem permanenten Allradantriebler gibt es jetzt in Kombination mit dem VGT-Diesel auch das aus dem Tucson bekannte Allradsystem mit Torque Management. In diesem Fall wird die Kraft im Normalbetrieb auf die Vorderräder übertragen. Bei Schlupf wandern bis zu 50 Prozent der Antriebskräfte auf die Hinterachse. Über einen Druckschalter kann der Fahrer dieses elektronisch gesteuerte System bis zu 35 km/h auch selbst bedienen. Beim permanenten Allradantrieb, den Hyundai für die anderen Santa-Fe-Motorisierungen anbietet, werden die Antriebskräfte variabel im Verhältnis 60:40 an Vorder- und Hinterachse verteilt. Sollte es nötig sein, greift eine Visco-Kupplung unterstützend ein.

Text: Jürgen C. Braun

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