Mercedes: Neue Stoßdämpfer richten sich nach Fahrsituation

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Ein serienmäßiges, selektives Dämpfungssystem hat in der neuen A-Klasse von Mercedes Premiere: Dieses System passt die Stoßdämpferkraft der Fahrsituation an. Bei normaler Fahrweise sorgt eine weiche Stoßdämpfer-Charakteristik für hohen Abrollkomfort, während bei dynamischer Kurvenfahrt die volle Dämpfkraft zur Verfügung steht und bestmögliche Stabilisierung erreicht werden soll.

Der technische Zielkonflikt ist bekannt: Sollen Stoßdämpfer im Interesse von Fahrsicherheit und Fahrdynamik eher straff abgestimmt oder soll zugunsten des Komforts eine weichere, komfortablere Auslegung gewählt werden? Das (serienmäßige) selektive Dämpfungssystem vereint beides.

Bei einem normalen Stoßdämpfer wird die gewünschte Dämpfwirkung erzeugt, indem bei den Bewegungen der Räder Öl durch ein Ventil am Stoßdämpferkolben gedrückt wird und die elastischen Ventilscheiben für die Widerstandscharakteristik des Stoßdämpfers sorgen. Bei dem neuen selektiven Dämpfungssystem der A-Klasse fließt ein Teil des Ölstroms durch ein zusätzliches Ventilgehäuse oberhalb des eigentlichen Dämpferkolbens. Im Inneren arbeitet ein Steuerkolben, der das Ventilgehäuse in zwei Bereiche teilt. Bei geringen Hubbewegungen des Stoßdämpfers, also bei normaler Fahrweise, befindet sich der Steuerkolben in mittlerer Position und hält dadurch einen Bypass-Kanal offen, der einem Teil des Ölstroms den Weg durch den Kolbenzapfen öffnet. Dieses Öl fließt am Dämpfungsventil vorbei, sodass sich der hydraulische Gesamtwiderstand des Stoßdämpfers vermindert.

Bei stärkerer Anregung des Stoßdämpfers – beispielsweise bei dynamischer Kurvenfahrt oder bei Ausweichmanövern – drückt das Öl den Steuerkolben in dem Ventilgehäuse nach unten oder nach oben und verschließt damit automatisch den Bypass-Kanal. Der Effekt: Es steht die volle Dämpfkraft zur Verfügung.

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