Erste Erfahrungen: Fiat Multipla

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Drei hinten, drei vorn! Eine Fahrgastanordnung, die ebenso ungewöhnlich war wie die Gesamterscheinung des Autos mit der an eine Schnabeltasse erinnernden Fronthaube. Beim neuen Multipla hat Fiat jedoch mehr als nur die Optik verändert und die Italiener zeigen, dass sie gegenüber der ersten Version lernfähig sind. Die erschien 1998, als Signore Trappatoni noch im Bayerischen sein (Un)wesen trieb.

Ein Bestseller war der Fiat Multipla nie, obwohl er eigentlich ein Raumwunder ist. Mitunter durfte man den Eindruck gewinnen, dass sich die Italiener bei der sicherlich wohl durchdachten Konzeption des Fahrzeugs ein grandioses Eigentor geschossen hatten. So irgendwie zwischen Flasche leer und was erlaube' Fiat. Aber mit der ersten Multipla-Generation hat Fiat noch nicht fertig. Der Hersteller schickte den Van mit den vielen Eigenschaften auf die automobile Beauty-Farm und ging auch darüber hinaus ans Eingemachte.

Das Ergebnis kann sich – wohl der Not und Einsicht gehorchend – sehen lassen. Anstelle der bisherigen Wulst in der Fronthaube offenbart sich dort jetzt ein Stilelement, das wie aus einem Guss geschaffen aussieht. Fast könnte man meinen, die Blechkleidschneider seien mit einem riesigen, heißen Bügeleisen über die Fronthaube gefahren.

Am Verteilungskonzept hat sich dennoch nichts geändert: Drei hinten, drei vorn. Basta! Ist ja irgendwie auch gar nicht so schlecht. Auf mittlerweile 4,09 m Länge bietet der italienische Kompaktvan auf zwei Sitzreihen insgesamt sechs Personen Platz. Das Interieur des neuen Fiat Multipla ist für die Pasagiere alles andere als ein Strafraum. Zahlreiche Staufächer, Verstellmöglichkeiten, und Ablagemöglichkeiten machen das Fahrzeug auch für junge Spielmacher interessant und fordern deren Kreativität, aber auch dasErinnerungsvermögen: Was hab ich eigentlich wohin getan? Also: Ein bisschen verwirrend ist die riesige Anzahl an Plätzen, wo man auch kleinste Reise-Utensilien schön vergessen kann, schon. Riesig jedoch das Kofferraumvolumen, das von 430 auf 1.300 Liter aufgeblasen werden kann.

Das Fahrzeug, das die Italiener in erster Linie bei jungen Familien an den Papa und die Mama bringen wollen, haben die Ingenieure mit einem umfangreichen Sicherheitspaket ausgerüstet: Vergrößerte Beifahrerairbags, Seitenairbags, Dreipunkt-Sicherheitsgurte auf allen sechs Sitzen, zentrale Türverriegelung. Dadurch, dass der Schalthebel am Armaturenbrett angebracht ist, erleichtert sich auch der manchmal notwendige Kontakt mit den Sprösslingen auf der hinteren Sitzbank. Wer den Multipla zum ersten Mal bewegt, solte sich darauf einstellen, dass das Monospace etwas breiter als die Mehrzahl vergleichbarer Autos ist und deswegen auch ein klein wenig mehr Raum braucht.

Fiat hat den überarbeiteten Multipla vor wenigen Tagen in die Schauräume der Händler geschickt. In der Benzinversion (1.6 Liter, 105 PS, 170 km/hHöchstgeschwindigkeit) kostet er 17.950 Euro, die Dieselversion, bei Fiat JTD genannt, gibt es mit einem 1.9 Liter großen 115 PS starken Vierzylinder, der 176 km/h erreicht, für 19.950 Euro.

Text: Jürgen C. Braun

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