Erste Erfahrungen: Seat Toledo

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Die dritte Generation des Seat Toledo geht in der zweiten Dezemberhälfte an den Start. Er ist nicht länger die Stufenheckvariante des Leon, sondern leitet sich von dem im Juni vorgestellten Altea ab.

Wer sagt, dass Stufenheckmodelle immer langweilig aussehen müssen oder deren Fahrer immer gut behütet unterwegs sind? Zumindest mit dem ersten Vorurteil räumt der neue Seat Toledo gründlich auf. Der Spanier fällt durch seine prägnante und uneinheitliche Formensprache auf. Hat der Toledo nun mehr Gene von einem Stufenheck oder doch mehr von einer Fließheckkonzeption? Die Übergänge sind fließend und nicht genau festgelegt. Ein Stufen-Stummelheck trifft es wohl am ehesten. Das Seat-Gesicht mit viel Chrom und großen Scheinwerfern, die in der A-Säule untergebrachten Scheibenwischer und die schwungvolle Seitenlinie machen auch aus dem Toledo auf jeden Fall einen Hingucker. Bis zur B-Säule teilt sich der Toledo das Blechkleid mit dem Altea. Beim Heck haben sich die Seat-Designer mutig an der Rückansicht eines Renault Mégane orientiert.

In der Länge übertrifft der Neue den Altea um 17 Zentimeter und misst 4,46 m und erreicht damit die Abmessungen des bisherigen Toledos. Kofferraumvolumen und Platzverhältnisse sind wichtige Entscheidungskriterien für die Kundschaft. Bei normaler Sitzkonfiguration passen 500 Liter Gepäckvolumen hinein. Das reicht für das gut durchdachte Familien-Urlaubsgepäck. Legt man die Rücksitze um und lässt die Sitzflächen in den freien Raum unter den Vordersitzen verschwinden, steigert sich das Fassungsvermögen auf bis zu 1.440 Liter. Das Platzangebot für die Insassen ist bei diesem Audi A3-Derivat gut, allerdings sollten nur zwei Erwachsene die Rückbank füllen. In vielen Staufächern verschwinden Landkarten, Sonnenbrillen und andere Utensilien. Praktisch sind die großen Ablagefächer in den Türen, in denen vorne 1,5-Liter-Flaschen griffbereit und kippsicher untergebracht werden können. Die Verarbeitung stimmt, nur könnte wie schon beim Altea mehr Liebe zum Detail vorherrschen.
Fummelige Schalter für die Außenspiegel oder für die Lichtanlage und ein zuviel an Kunststoff sorgen beim Betrachter für Verdruss. Andererseits soll so sicherlich der Abstand zu den hauseigenen und teureren Familienmitgliedern aus Wolfsburg und Ingostadt gewahrt bleiben.

Bei der Motorenauswahl macht Seat keine Experimente. Wie zuvor beim Altea greifen die Spanier auf zwei Benziner mit 75 kW/102 PS und 110 kW/150 PS und zwei Dieselaggregate mit 77 kW/105 PS und 103 kW/140 PS aus den VW-Regalen zurück. Wer Wert auf eine sportliche Fahrweise legt, muss auf die leistungsstärksten Motoren zurückgreifen. Denn nur diesen gelingt es, den mindestens 1,4 Tonnen schweren Viertürer in Schwung zu bringen. So schwächelte bei ersten Ausfahrten auf spanischen Straßen der 77 kW/105 PS starke TDi und hinterließ einen etwas müden Eindruck (Spitze: 183 km/h, Verbrauch: 5,4 Liter). Besser machten der 103 kW 140 PS TDi (Spitze: 201 km/h, Verbrauch: 5,8 Liter)und der 2,0-Liter-FSi (Spitze: 206 km/h, Verbrauch: 8,2 Liter) ihre Sache. Für diese Motoren steht neben einem Sechsgang-Schaltgetriebe eine Tiptronic (FSi) oder das DSG-Getriebe (TDi) zur Auswahl. Das gute Fahrwerk unterstützt hier sportliche Ambitionen.Für die Sicherheit haben alle Toledo ESP und sechs Airbags mit an Bord.

In vier Ausstattungsvarianten geht der Toledo an den Start. Die Preisgestaltung ist zurzeit noch nicht abgeschlossen. Der Einstiegspreis wird wohl bei knapp unter 18.000 Euro liegen. Er soll damit rund 1.000 Euro teuerer sein als die vergleichbaren Altea-Varianten.

(Text: Elfriede Munsch)

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