Erste Erfahrungen: Renault Modus

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Lange Zeit setzte Renault Maßstäbe, wenn es um die Umsetzung von praktischen und alltagstauglichen Autos ging. Fahrzeuge wie der Scénic, der als Mégane Scénic hier zu Lande die Ära der Kompaktvans einläutete, hinterließen ihre automobilen Spuren. Doch schien es, als ob die Franzosen den Trend zu kleinen und doch variablen Autos verpasst hätten. Derweil zeigten Autos wie der Honda Jazz, Toyota Yaris Verso oder der Opel Meriva der Kundschaft ihr wandelbares Wesen.

Der Modus soll nun frischen Wind in die Angebotspalette der Renault Kleinwagen bringen. Schon auf den ersten Blick fällt der Modus auf. Kurze Überhänge vorne und hinten signalisieren, der Kleine passt in fast jede Parklücke. Das steile Heck erinnert stark an den Renault Espace. Die Frontpartie mit den niedlichen Kulleraugen-Scheinwerfern dürfte so manches weibliche Käuferherz für sich gewinnen. Der Einstieg in den Viertürer gelingt leicht, denn die Türen lassen sich weit öffnen. Das Ambiente wirkt freundlich und einladend. Im leicht geschwungenem Armaturenbrett sind der digitale Tacho und der Bordcomputer mittig platziert. Trotz seiner übersichtlichen Außenmaße (Länge: 3,79 m, Breite: 1,69 m, Höhe: 1,58 m) bietet der Modus erstaunlich viel Platz für die Passagiere, sofern diese die europäischen Gardemaße weder in der Länge noch in der Breite überschreiten. Die Rückbank lässt sich ganz den Bedürfnissen der Fondbenutzer anpassen. Werden drei Sitze, oder nur zwei oder keiner benötigt, kein Problem. Mit wenigen Handgriffen verwandelt sich das Auto von einem Personenwagen in einen kleinen Transporter. Zwischenlösungen gehören zum Lieferumfang, denn die Rückbank kann insgesamt um 17 Zentimeter verschoben oder umgeklappt werden: je nachdem ob die Beinfreiheit oder das Kofferraumvolumen wichtiger sind. Letzteres variiert daher zwischen 198 und 621 Litern. Für den Vortrieb setzt Renault auf bekannte Aggregate. Das Leistungsspektrum auf Benzinerseite reicht von 55 kW/ 75 PS bis zu 83 kW/ 113 PS. Das Dieselangebot besteht zurzeit aus den zwei 1,5-Liter-Motoren mit 50 kW/ 68 PS und 63 kW/ 86 PS. Für diese sind im Augenblick keine Partikelfilter vorgesehen, da der Mehrpreis von rund 600 Euro auf dem preissensiblen Kleinwagenmarkt laut Renault nicht realisierbar ist. Anfang 2005 folgt ein 106 PS Diesel mit Sechsganggetriebe. Alle Motoren erreichen die Abgasnorm Euro 4. Bei ersten Testfahrten durch das portugiesische Hinterland zeigte der 65 kW/ 88 PS-Diesel seine agile Seite. 200 Nm bei 1.900 Umdrehungen reichen, den Wagen schaltfaul zu bewegen oder aber durch konsequentes Schalten auf Touren zu bringen. (Spitze: 171 km/h, Verbrauch: 4,5 Liter) Eilige Kurvenfahrten meistert der Kleine dank eines guten Fahrwerks problemlos.

Für die passive Sicherheit ist der Modus mit fünf Sternen im NCAP Crashtest ausgezeichnet worden. Wer Wert auf die aktive Sicherheit legt, muss allerdings 500 Euro für ESP extra zahlen. Nur beim leistungsstärksten Benziner gehört es serienmäßig dazu.

Schnell werden aus dem Grundpreis von 12.200 Euro für den 55 kW/75 PS Benziner deutlich mehr. Eine Klimaanlage kostet 1.100 Euro, ESP 500 Euro. Der große Diesel steht ab 14.200 Euro in der Liste. Die Aufpreisliste ist lang. Wer will, kann den Modus mit Kurvenlicht, Xenonlicht, einem Panoramaglasdach oder einer Reifendruckkontrolle aufrüsten. Dann verlässt das Auto aber zumindest preislich das Kleinwagensegment.

Text: Elfriede Munsch

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