Erste Erfahrungen: Ford Maverick

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Das Geschäft mit den kleinen, vielseitigen Freizeitmobilen boomt. Was einst mit dem Toyota RAV4 begann, hat mittlerweile quer durch die ganze Hersteller-Welt Einzug in die Modellpaletten gehalten. Und einen Namen haben die Dinger, die ein bisschen Kombi, ein bisschen Limousine, ein bisschen Geländewagen sind, mittlerweile auch: Sport Utility Vehicle (SUV). 1995 gab es noch etwa 18.000 Exemplare dieser Gattung bei uns, mittlerweile sind wir auf deren 75.000 angekommen. Und es wird nur noch eine Frage der Zeit sein, bis es in den sechsstelligen Bereich geht. Ford hat mit dem Maverick einen ansprechenden Vertreter dieser Gattung in seinem Portfolio, den der Hersteller jetzt mit einem neuen Einstiegsmotor, einem 2,3-Liter-Duratec-Aggregat mit 150 PS ausrüstet. Darüber hinaus wurden auch ein paar optische Retuschen (beispielsweise die neue Klarglasoptik) vorgenommen, doch die sind eher marginaler Natur. Eine Frau würde wohl sagen, wir haben die Lidschatten etwas nachgezogen, brachte es Ford-Marketing-Direktor Jürgen Stackmann auf den Punkt. Auffälligste Änderung im Innenraum: Der Schaltknüppel befindet sich jetzt in der Mittelkonsole statt wie bisher am Lenkrad. Der US-Boy wurde sozusagen europäisiert.

Neben dem bisherigen 3.0 V6 mit 203 PS bietet Ford den Maverick nun auch mit einem neuen 2.3-Liter-Vierzylinder Duratec-Motor an, der 150 PS auf die Kurbelwelle stemmt. So weit, so gut. Doch die alte Malaise des US-Herstellers macht sich auch in diesem Segment wieder bemerkbar. Wer in den Vereinigten Staaten Diesel fährt, der tut dies so gut wie nie in einem Pkw oder zumindest einem vergleichbaren Fahrzeug. Globales Denken fällt den Amis in diesem Punkt immer noch schwer, deswegen wird es auch für den Maverick keinen Selbstzünder geben. Doch der neue Ottomotor, der Euro4 erfüllt, hat durchaus seine Vorzüge, wie wir bei unseren ersten Erfahrungen auf winkligen Eifelstraßen und auf einer Cross-Strecke eines Motorrad-Clubs feststellen konnten.

Die neue Antriebseinheit des mit einer selbsttragenden Karosserie ausgerüsteten Ford Maverick ersetzt das bisherige 2-Liter-Aggregat mit 129 PS. Das neue Basismodell wird mit 5-Gang-Schaltung ausgeliefert; der Verbrauch soll laut Werk 9,9 Liter pro 100 km betragen. Weiter im Angebot bleibt das Topmodell mit V6-Motor (203 PS) und Vierstufen-Automatikgetriebe. Der neue Motor, diese Erfahrungen machten wir, verfügt über deutlich mehr Drehmoment, das auch früher und länger anliegt. Ford hat den im Normalfall frontgetriebenen Maverick konsequent als Onroader ausgelegt, dennoch macht er auch im hügeligen und matschigen Offroad-Betrieb dank eines neuen intelligenten Allradantriebs, bei dem der Fahrer keinen Finger rühren muss, eine gute Figur.

Zur Serien-Ausstattung gehören unter anderem ABS, dazu Front- und Kopf-/Schulter-Airbags sowie Gurtstraffer und ebensolche Begrenzer. Außerdem ist das Geräusch im Innenraum mit dem neuen Aggregat erheblich leiser als beim Vorgänger. Den Ford Maverick gibt es in der 2.3-Liter-Version ab 25.700 Euro. Innerhalb des 45/5-Programms von Ford, das 45 neue oder aufgefrischte Modelle in fünf Jahren beinhaltet, ist der facegeliftete Maverick die Nummer 36. Der weitaus wichtigere Novize allerdings steht schon vor der Tür: Im Herbst wird der neue Focus auf den Markt kommen, und ist nun mal der richtige Dampfmacher im Geldbeutel von Ford.

Text: Jürgen C. Braun

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